Allershausen:Übelriechende Ladung

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THW-Mitarbeiter müssen auf einem Parkplatz an der A9 einen mit verwesenden Tierhäuten bestücken Lastwagen umladen

Einen mehr als unangenehmen Einsatz mussten die ehrenamtlichen Mitarbeiter des THW am Samstagnachmittag erledigen. Sie mussten einen Lastwagen umladen, der voll mit Tierhäuten war. Von der Ladung, so ein Sprecher des THW, sei ein "ekelerregender Geruch" ausgegangen. Gegen 15.30 Uhr wurde der Fachberater des THW Freising auf den Kontrollparkplatz auf der A9 gerufen, um dort die Freisinger Verkehrspolizei zu unterstützen. Ein Sattelzug wurde von der Freisinger Verkehrspolizeiinspektion einer Verkehrskontrolle unterzogen. Dabei stellten die Beamten fest, dass vermutlich Verwesungsflüssigkeit von dem mit Tierhäuten beladenen Lastwagen austrat und auf die Straße tropfte. Zudem verströmte die Ladung einen ekelerregenden Geruch. Nach Rücksprache mit dem zuständigen Veterinäramt Freising bat das Landratsamt telefonisch das THW Freising um Amtshilfe. Nach der Alarmierung rückten Mitarbeiter des Technischen Hilfswerks mit Tieflader und Radlader, mit Ladekran samt Anbaugeräteanhänger und dem Schnellbergefahrzeug auf die BABA A9 aus, um die Umladearbeiten vorzunehmen. Mittels Ladekran und Baggerschaufel seien der vordere Teil der Ladung des Sattelaufliegers von oben aus dem Auflieger gebaggert und in den neuen Sattelauflieger umgeladen, worden, heißt es in einer Presseerklärung des THW. Der THW-Schwenklader sei mit einer Leichtgutschaufel ausgerüstet worden, um von hinten die Tierhäute aus dem Auflieger zu holen. Da der Hubbereich des Schwenkladers in der Höhe nicht ausgereicht habe, um die Tierhäute direkt in den bereit gestellten Sattelauflieger zu kippen, sei kurzerhand der Tieflader als Rampe genutzt worden, um die notwendige Höhe zu erreichen, heißt es in einer Presseerklärung des THW weiter.

Damit habe mit zwei Arbeitsgeräten gleichzeitig die Ware umgeladen werden können. Die restlichen Tierhäute hätten bei sommerlichen Temperaturen und unter extremer Geruchsbelästigung per Hand aus dem Auflieger geschaufelt und umgeladen werden müssen. Die Helfer mussten bei dieser Arbeit Schutzanzüge und Masken zum Eigenschutz tragen. Die eingesetzten Geräte und Ausstattungen, die mit den Tierhäuten in Berührung gekommen waren, wurden noch vor Ort Flächendesinfektionslösung vor Ort desinfiziert und dann nochmals gründlichst gereinigt und abermals desinfiziert. Nach rund fünf Stunden rückten die 25 Helfer wieder in die Unterkunft ein und stellten die Einsatzbereitschaft wieder her. Wie im THW seit Beginn der Corona-Pandemie üblich, wurde der gesamte Einsatz unter Hygieneschutzmaßnahmen durchgeführt.

© SZ vom 15.06.2020 / bt - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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