Allershausen:Solarmodule dürfen nur auf Dächer

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In anderen Gemeinden gibt es sie schon, doch Allershausen lehnt Freiflächen-Photovoltaikanlagen ab. (Foto: Hartmut Pöstges)

Gemeinderat lehnt Freiflächenanlage entlang der Autobahn ab

Von Petra Schnirch, Allershausen

Der Gemeinderat in Allershausen bleibt bei seiner Linie: Vorerst wird es entlang der A 9 keine Freiflächen-Fotovoltaikanlagen geben. Einen entsprechenden Antrag lehnte das Gremium mit zwölf zu sechs Stimmen ab. Die Paneele gehörten aufs Dach, nicht in die Natur, fand Manuel Mück (CSU).

Bereits im September 2013 hatte die Gemeinde einem ähnlichen Ansinnen eine Absage erteilt, damals für ein Projekt auf der Höhe von Leonhardsbuch. Diesmal fragte ein Investor aus Mainburg an, er wollte die Anlage auf einer etwa 5,4 Hektar großen Fläche nördlich von Unterkienberg platzieren. Einige Ratsmitglieder hätten sich damit durchaus anfreunden können, weil sie durch die Hanglage "relativ unscheinbar" wäre, wie Ursula Kopp (PFW) sagte. Auch Peter Colombo (PFW) fand, dass die Module entlang der Autobahn am wenigsten stören würden.

Im Auftrag des Investors hatte sich der Echinger Landschaftsarchitekt Simon Wankner an die Gemeinde gewandt. An dieser Stelle handele es sich wegen der nahen Autobahn um "vorgeschädigte Flächen", schreibt er. Sie seien daher für die Nahrungsmittelproduktion weniger gut geeignet als andere Äcker und Wiesen. Er beantragte auch gleich die Aufstellung eines Bebauungsplans. Die Grundbesitzer hätten dem Vorhaben aber noch gar nicht zugestimmt, hieß es in der Sitzung. Ähnlich wie am Windrad bei Kammerberg hätten sich die Bürger an der Anlage beteiligen können. Offenbar hat der Investor ähnliche Anträge auch in anderen an Autobahnen gelegenen Kommunen gestellt.

Im Energienutzungskonzept, das die Ampertalgemeinden anfertigen ließen, seien Freiflächen-Fotovoltaikanlagen ein Baustein für den angestrebten Energiemix, darauf wies Bürgermeister Rupert Popp (PFW) hin. Er selbst sieht solche Module jedoch ebenfalls lieber auf Hausdächern, wie er zugab.

Nina Huber (PFW) erinnerte daran, dass die angestrebte Energie-Autarkie nur dann erreicht werden könne, wenn man nicht jedes Mal sage, da "wollen wir das nicht und dort wollen wir das nicht". Befürchtungen, ein solches Projekt könnte den langfristig geplanten Ausbau der Autobahn blockieren, räumte Popp aus. Die Autobahndirektion würde im Zuge des Genehmigungsverfahrens ohnehin einbezogen. Trotz der Nähe zur Autobahn plädierte Josef Lerchl (SPD) dafür, der Landwirtschaft nicht noch mehr Flächen zu entziehen.

Die Mehrheit im Allershausener Gemeinderat sah dies ebenso.

© SZ vom 01.12.2015 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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