Allershausen:Angsteinflößende Elektrik

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Kläranlage der Gemeinde muss für 1,3 Millionen saniert werden

Von Petra Schnirch, Allershausen

Die Kläranlage in Allershausen ist in die Jahre gekommen. Vor allem die Elektrik ist völlig veraltet. Um alles auf einen zeitgemäßen Stand zu bringen, muss die Gemeinde kräftig investieren. In der Sitzung am Dienstag segnete der Gemeinderat ein Gesamtpaket in Höhe von etwa 1,3 Millionen Euro einstimmig ab.

Für den Betrieb der Kläranlage läuft in Allershausen Ende des Jahres die Wasserrechtserlaubnis aus. Damit diese erneuert werden kann, fordert das Wasserwirtschaftsamt München einige Nachbesserungen. So fehlen beispielsweise Drosseleinrichtungen, etwa am Regenüberlaufbecken in Allershausen, was eine Steuerung erschwert. Pumpen müssen ausgetauscht werden. Auch die Gebläse in den Becken sind sanierungsbedürftig, im Sommer reicht die Leistung zeitweise nicht aus, wie Josef Waldinger vom Ingenieurbüro Dippold und Gerold erklärte.

In der Kläranlage selbst werden die Sanierungskosten etwa 185 000 Euro ausmachen, für die Stauraumkanäle müssen fast 300 000 Euro investiert werden. Noch teurer werden die Arbeiten an der Elektrik. Die Anlagen seien zum Teil 30 Jahre alt, schilderte Franz Hofmann, Geschäftsführer des Planungsbüros HPE. Vieles entspreche nicht den aktuellen Vorschriften. Er listete auf, dass es keinen äußeren Blitzschutz gebe, die Zulaufmessung funktioniere nicht mehr, Steckdosen zerbröselten, die Telefonanlage sei veraltet.

Die Rohrleitungen der Pumpstationen weisen zudem Korrosionsschäden auf, wie Hofmann mit Fotos belegte. Weiteres Problem sei, dass im Laufe der Jahre viel improvisiert und Bauteile ganz unterschiedlicher Hersteller verwendet worden seien, was Reparaturen erschwere. Teilweise gebe es gar keine Ersatzteile mehr. "Man muss Angst haben, dass jemanden der Schlag trifft, wenn er etwas aufmacht", sagte Josef Lerchl (SPD).

Hofmann empfahl, die Elektrik komplett und in einem Schwung zu erneuern, um alles aus einer Hand zu bekommen. Ein Blitzschutz soll installiert werden. Das Betriebsgebäude soll eine neue Schaltanlage erhalten, ebenso die Pumpstationen. Auch einen Abbau der alten Speicherheizungen legte der Fachmann nahe. Mit einer Wärmepumpe könne kostengünstig mit Abwärme geheizt werden, die Ausgaben dafür hätten sich innerhalb von dreieinhalb Jahren amortisiert. Die Arbeiten sollen möglichst im kommenden Jahr ausgeführt werden. Dann werde die Gemeinde die Auflagen wesentlich besser erfüllen können, sagte Bürgermeister Rupert Popp (PFW).

© SZ vom 05.12.2019 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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