In den vergangenen Monaten war die Zahl der Arbeitslosen in der Region kontinuierlich gesunken, nun gibt es auf dem Arbeitsmarkt "eine kleine Verschnaufpause", wie es Karin Weber, Chefin der Arbeitsagentur Freising, formuliert. Dies sei für diese Jahreszeit typisch, da viele Ausbildungen enden. "Entsprechend steigt die Jugendarbeitslosigkeit im Sommer kurzfristig an." Einige hätten nach den Ferien aber bereits eine Perspektive. Im Landkreis Freising fällt der Zuwachs insgesamt moderat aus. Die Zahl der Arbeitslosen erhöhte sich im Juli um 72 auf 2045 Personen, darunter waren 279 junge Leute unter 25 Jahren. 868 Freisinger meldeten sich in den vergangenen Wochen neu arbeitslos, 789 fanden im Gegenzug eine Beschäftigung.
Die Quote blieb stabil bei 1,9 Prozent, während sie im Gesamtbezirk, zu dem auch die Landkreise Dachau, Ebersberg und Erding gehören, um 0,1 Prozentpunkte auf 2,0 Prozent zulegte. Der Freisinger Stellenpool ist mit 2059 Offerten immer noch gut gefüllt, im Juli gingen 559 neue Angebote ein.
Die Situation für Jugendliche, die noch auf der Suche nach einem Ausbildungsplatz sind, bezeichnete Karin Weber als "durchaus günstig". Vakant sind im Agenturbezirk beispielsweise Lehrstellen für Verkäufer, Groß- und Einzelhandelskaufleute, Handelsfachwirte, Lagerlogistikfachkräfte sowie für Fachverkäufer in Metzgereien und Bäckereien. Gut sieht es auch für angehende Büromanagementkaufleute, Köche oder Speditionskaufleute aus.
Im Landkreis Freising gingen seit Oktober 2016, dem Beginn des Berufsberatungsjahrs, insgesamt 1258 Angebote für Ausbildungsstellen ein, 375 waren im Juli noch nicht besetzt. Im gleichen Zeitraum meldeten sich 1067 Jugendliche bei der Agentur, 217 von ihnen hatten bis Juli noch nichts Passendes gefunden. Die "Last-Minute-Lehrstellenbörse" für alle vier Landkreise nutzten in der vergangenen Woche 64 junge Leute.