Afrikafest in Freising:Zusammen Integration feiern

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Zum 11. Mal veranstaltet der Verein der Togoer am Wochenende das große Afrikafest in der Luitpoldanlage. Die Veranstalter wollen einheimische Bürger und Menschen mit Migrationshintergrund zusammenbringen - gerade jetzt

Von Lea Förster, Freising

Die Integration von Menschen mit Migrationshintergrund ist das große Thema in der heutigen Zeit. Das Freisinger Afrikafest ist da mit seinen bunten und fröhlichen Attraktionen eine gute Abwechslung zu den trockenen politischen Diskussionen. Bereits zum 11. Mal findet es von Freitag, 29. Juni, bis Sonntag, 1. Juli, statt. Die Luitpoldanlage verwandelt sich dann in den Schauplatz eines farbenfrohen Festes. Veranstalter ist wieder der Verein der Togoer in Freising, der in diesem Jahr mit dem Motto "Wir feiern zusammen Integration" einen besonderen Fokus auf diese Thematik legen will.

Seit Jahren setzt sich der Verein bereits für die Verständigung zwischen den Freisingern und den hier lebenden Togoern ein. Aktionen wie Informationsabende, Frauen im Dialog, schulische Förderung, der interkulturelle Garten oder eben das Afrikafest sollen eine Verbindung und eine Akzeptanz zwischen den beiden Kulturen schaffen.

Deo Amados, der jedes Jahr das Afrikafest mitorganisiert, liegt die Thematik besonders am Herzen. Er lebt seit 1997 in Freising und hat selbst Erfahrung damit gemacht, wie schwer es sein kann, sich in ein anderes Land mit einer anderen Kultur einzufinden und aufgenommen zu werden. Amados ist ein Beispiel für eine geglückte Integration: "Ich fühle mich wie ein Freisinger", sagt er lächelnd über sich. Viele hätten den mühsamen Weg dahin jedoch noch vor sich. Besonders hinderlich bei der Integration seien die Missverständnisse und die fehlende Aufklärung, so Amados. Viele Einheimische könnten wegen fehlender Informationen nicht verstehen, wieso so viele Menschen plötzlich nach Deutschland kommen würden und was sie hier wollten. Vor allem die große Flüchtlingswelle im Jahr 2015, die viel Unmut in der Gesellschaft ausgelöst habe, erfordere erneut besondere Integrationsbemühungen. Der Verein der Togoer will mit seinen Aktionen für Aufklärung sorgen, Kommunikation zwischen den Nationen herstellen und ein harmonisches Miteinander schaffen. "In Freising läuft das eh sehr gut", sagt Amados und bezieht sich auf die vielen Institutionen und Ehrenämter. Integration bedeute für ihn Zusammenhalt, zusammen leben, zusammen reden, zusammen feiern. Eine Plattform dafür biete das Afrikafest. Es finde ein Miteinander von Alt und Jung verschiedenster Nationen statt und darauf freue er sich schon besonders, erklärt Amados. Fester Bestandteil und Rahmen des Afrikafestes ist der Open-Air-Markt, der täglich von 15 bis 24 Uhr geöffnet ist. Kulinarische Spezialitäten, farbenfrohe Kleidung und Körbe, eine Live Bühne und der Biergarten "d'Afrique" - den Freisingern soll hier die afrikanische Kultur näher gebracht werden.

Die offizielle Eröffnung am Freitag, 29. Juni, um 16 Uhr durch Oberbürgermeister Tobias Eschenbacher und die stellvertretende Landrätin Barbara Prügel findet um 16 Uhr statt. Darauf folgt eine absolute Neuheit auf dem Afrikafest. Eine Podiumsdiskussion um 17.30 Uhr zum Thema Migration mit dem Titel "Von ihr zum wir - Vielfalt leben". Nachdem die Bengeebanta Trommelgruppe um 19 Uhr ihre traditionellen Trommelkünste präsentiert und einen senegalesischen Tanz aufgeführt hat, rundet die Reggae-Band "Yunait" aus Landshut und München den ersten Tag des Afrikafestes stimmungsvoll ab. Wem es nicht reicht nur zuzugucken, der kann am Samstag, 30. Juni, am offenen Trommelkreis teilnehmen. Hier kann jeder die Grundlagen des Trommelns erlernen. Anschließend zeigen die Profis in drei Tanz- und Trommelshows noch einmal ihr Können. Der Abend klingt um 20 Uhr mit den jazzigen Klängen der Afroband "Osumare" aus.

Besonders interessant wird es für Modebegeisterte am Sonntag, 1. Juli, um 12 Uhr. Unter dem Motto "Mit traditionellen afrikanischen Trachten" werden bei einer Modenschau afrikanische Kleider vorgeführt. Nach einer weiteren Showeinlage der Tchebe-Tchebe Trommelgruppe besucht um 17.30 Uhr die junge Afrobeat-Rapband aus Ruanda das Afrikafest. Mit moderner Afro-Trap-Pop-Musik der "Dboix Band" aus Nigeria findet schließlich auch das elfte Afrikafest ein stimmungsvolles Ende.

Alle Infos zum Programm gibt es unter atf-freising.de

© SZ vom 28.06.2018 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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