Es kommt offenbar Bewegung in die Verhandlungen um die Rettung der Freisinger Kultkneipe "Abseits". Freisings Oberbürgermeister Tobias Eschenbacher hat dem Vorsitzenden des "Abseits"-Rettungsvereins, Norbert Bürger, am Montag in einem Gespräch signalisiert, er könne es sich gut vorstellen, dass die Stadt dem Verein mit einer siebenstelligen Summe in Form eines zinslosen Darlehens unter die Arme greifen werde. Das wäre dann mindestes eine Million Euro. Das bestätigte der OB am Dienstag auch so. "Einer Summe in dieser Größenordnung muss natürlich erst noch der Stadtrat zustimmen und auch das Landratsamt, denn das ist rechtlich nicht ganz einfach", sagte Eschenbacher weiter. "Wir müssen das ja auch begründen." Profitieren könnte jedoch auch die Stadt selbst. "Wegen der Asamsanierung fehlen uns Spielstätten, den Mangel könnten wir dann mit dem Abseits wieder ausgleichen", so Eschenbacher, der sich das Angebot an den Verein laut eigener Aussage nicht allein im stillen Kämmerlein ausgedacht hat. "Die Politik ist auf mich zugekommen, Grünen-Stadtrat Sebastian Habermeyer hat mich gefragt, ob wir uns da nicht etwas überlegen könnten", sagte der OB.
Der "Abseits"-Verein verhandelt derzeit mit dem Besitzer des Gebäudes, Graf Guy von Moy, über den genauen Kaufpreis. Stichtag für ein endgültiges Angebot ist der 1. September. "Wir sind mittendrin", sagte Bürger am Dienstag. Die Kneipe ist seit Anfang des Jahres geschlossen. Bei einem Treffen Anfang Januar hat Moy dem "Abseits"-Freundeskreis Zeit eingeräumt, um ihm ein Kaufangebot durch einen Verein für das dringend sanierungsbedürftige Gebäude und das Grundstück zu unterbreiten, damit der Betrieb dort weitergehen kann. Die Kneipe soll "in ihrer originalen Ausprägung", wie es auf der Internetseite www.abseits.org heißt, erhalten werden, ebenso die Kleinkunstbühne.