Abseits:Freising ist zu provinziell

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Zum Bericht "Bitte auf den Punkt kommen" in der SZ vom 13. Dezember:

München: "Oberbürgermeister Reiter öffnet sein Büro für Konzert". So lautete eine Meldung der Süddeutschen Zeitung. Zirka 100 ihm unbekannte Besucher kamen am 3. Dezember in Reiters Büroräume im Rathaus, um einem Konzert zu lauschen. Anlass war laut SZ, dass in München zu wenig Proberäume und Auftrittsmöglichkeiten für (bisher) weniger bekannte Künstler vorhanden sind. Wie in Freising - wo noch immer keine Fortschritte bei Erwerb und Wiedereröffnung des "Abseits" zu erkennen sind. Dies obwohl der Abseits e. V. in jahrelangem Dialog versucht hat, alle formalen Fragen zu beantworten. Das spricht meines Erachtens dafür, dass Freising für ein offenes, subkulturelles Projekt zu provinziell ist. Offenbar gibt es in Verwaltung und Teilen des Stadtrats Menschen, denen das Projekt nicht geheuer ist. Wer weiß, vielleicht werden dort Säufer und Drogendealer das Sagen haben? Wer in Zukunft nur noch teure externe Theater-Truppen und Bands in Freising haben möchte, wird mit dieser Verweigerungshaltung erfolgreich sein. Zum Beispiel muss der Theaterworkshop Weihenstephan, der auf hohem Niveau in Asamtheater und Lindenkeller engagierte Produktionen auf die Bühne brachte, auf das Uferlos ausweichen. Die städtischen Lokalitäten sind zu teuer geworden. Die Freisinger Combo ohne Bühnenerfahrung, die Newcomer-Kabarettistin oder die slowenische Punkband würden zuerst und mit Erfolg im Abseits anfragen. Das hat die offene, coole und herzliche Abseits-Crew viele Jahre bewiesen. Von den möglichen Locations - Nebenraum der Kneipe und im renovierten Eiskeller - könnten viele profitieren, vor allem aber Freunde und Freundinnen einer lebendigen Kulturszene. Hermann Koch, Freising

© SZ vom 19.12.2018 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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