765.000 Euro für Neubau:Echse Caruso zieht nach Neufahrn

Lesezeit: 1 min

Umweltminister Glauber übergibt Scheck für Reptilienauffangstation

Berührungsängste hat Benno Zierer nicht. In der Reptilienauffangstation in München lässt er sich eine riesige, haarige Vogelspinne auf die ausgestreckte Hand setzen. "Es ist gar nicht so schlimm, wie man immer denkt", versichert der Freisinger Landtagsabgeordnete den Umstehenden.

Die Stimmung ist gelöst - auch bei den Vertretern des Trägervereins. Gerade hat Umweltminister Thorsten Glauber (Freie Wähler) persönlich den Bescheid gebracht, auf den alle so lange gewartet haben, und für den sich auch Zierer immer wieder stark gemacht hatte: einen symbolischen Scheck über 765 000 Euro für den Neubau in Neufahrn. Damit kann der Verein endlich das zwei Hektar große Grundstück neben dem Tierheim kaufen und mit den Planungen richtig loslegen. "Das ist der Anfang", sagt Glauber. Den Neubau selbst werde man dann ebenfalls finanziell kräftig unterstützten. Die Gesamtkosten werden auf zehn Millionen Euro geschätzt. Unabhängig davon bekommt der Verein weiterhin jedes Jahr 340 000 Euro als Zuschuss für den laufenden Betrieb.

Aktuell betreut die Reptilienauffangstation 1300 Tiere, die ausgesetzt, beschlagnahmt oder dort abgegeben wurden. Sie leiste damit einen "wertvollen und deutschlandweit einmaligen Beitrag bei der Unterbringung und Pflege von Reptilien und anderen exotischen Tieren", betont der Minister. Die bisherigen Räume in der Münchner Innenstadt sind aber längst viel zu klein, zusätzliche Gebäude in Freimann und Riem wurden angemietet. Dort lebt auch die Echse Caruso, für die der Umweltminister von Stationsleiter Markus Baur die Patenschaft verliehen bekam. Die neue Auffangstation in Neufahrn soll einen eigenen Tierärztebereich, Isolierställe für "infektionstragende" Tiere, eine großräumige Quarantäne und Tierräume für akut beschlagnahmte Tiere bekommen. Auch Tieren, die länger bleiben müssen, soll "ein artgemäßes Leben in großen, naturnah gestalteten Anlagen garantiert werden", wie es heißt.

© SZ vom 30.01.2019 / bg - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
Zur SZ-Startseite

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: