68 Absolventen besser als 1,5:"Geht raus und spielt das Leben"

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354 junge Erwachsene erhalten am Freisinger Berufsschulzentrum ihre Abschlusszeugnisse

Von Katharina Horban, Freising

"Der Grundstein ist gelegt", brachte es die Stellvertretende Schulleiterin Ingrid Link bei der Abschlussfeier des Staatlichen Berufschulzentrums auf den Punkt. 354 junge Erwachsene von der Berufsschule, der Berufsfachschule für Kinderpflege und der Berufsvorbereitung wurden in der Aula des Camerloher-Gymnasiums am Dienstagnachmittag verabschiedet. 68 Absolventen können eine Abschlussnote besser als 1,5 aufweisen und 16 weitere haben die Traumnote 1,0 erreicht.

Der erste Applaus des Publikums lässt nicht lange auf sich warten: "Nach drei Jahren Berufsausbildung habt Ihr es geschafft und könnt stolz auf Euch sein", sagt Link. Die ganze Welt beneide Deutschland um das duale Ausbildungssystem, was Link zufolge ein sehr gutes Mittel gegen den allgegenwärtigen Fachkräftemangel sei. Auch der Landkreis lasse bei der Neugestaltung des Schulzentrums keine Wünsche offen, gemeinsam mit den Kreisräten werde der Neubau entscheidend vorangetrieben werden.

Die Staatspreise der Berufsschule gehen an (von links) Sophie Braumiller, Katharina Nußrainer, Jenny Hofbauer, Fabia Taubmann, Antonia Elshuber, Bernhard Unterhitzenberger und Franziska von Molo. (Foto: Marco Einfeldt)

Am weitesten angereist für die Verabschiedung ist Pater Jeremias aus Indien. Seit nunmehr zehn Jahren besteht die Zusammenarbeit zwischen dem Staatlichen Berufsschulzentrum und seiner Gemeinde. Der Geistliche bedankt sich für das Engagement vieler Schülergenerationen und zeigt Fotos, welche die Dankbarkeit der Einheimischen zeigen: "Die Familien beten für Euch und die Hilfe, die sie bekommen haben." Mithilfe von Weihnachtsaktionen wird jedes Jahr Geld gesammelt für Patenschaften oder seit neuestem auch für Minikredite für Nähmaschinen.

Die Grußworte des Stellvertretenden Landrats Robert Scholz und der Bürgermeisterin Eva Bönig machen deutlich, wie dringend die Region die "frischgebackenen Fachkräfte" braucht. Einige haben bereits ein Übernahmeangebot ihres Ausbildungsbetriebs, andere besuchen eine weiterführende Schule und manche warten noch auf einen Job - für jeden würde aber gelten: "Weiterlernen müssen Sie alle." Der gesunde Branchenmix aus Global Playern und Handwerksbetrieben im Landkreis ist laut Scholz ein weiterer Pluspunkt. "Ihnen stehen alle Türen offen. Sie haben Zukunft und Sie sind auch Zukunft", sagt Bönig. Die Absolventen sollen ihren Beruf zur Berufung machen, denn sie seien die Garanten für Fortschritt und Service.

Erzbergwerk, Untertagebau und das Nachtleben in Linz - die Absolventen Thilo Mindt und Vitus Schweiger erzählen von ihrem Besuch der Metallabteilung bei Voestalpine in Linz im Rahmen der Abschlussfahrt. Ein weiteres Beispiel für die "gelebte Lernortkooperation" ist Theresa Fleidl vom Flughafen München, die als Vertreterin dieses Ausbildungsbetriebs die diversen Möglichkeiten für junge Leute hervorhebt. So besteht seit 17 Jahren ein Kooperationsvertrag mit der Berufsschule.

Schulleiter Matthias Fischer gibt seinen Absolventen vor der Zeugnisvergabe noch mit auf den Weg: "Gehts raus und spielt das Leben!"

© SZ vom 25.07.2018 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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