500 Jahre Reinheitsgebot:Sondersud im Jubiläumsjahr

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Werben für die Bierstadt Freising (von links): Ingo Bartha, Tobias Eschenbacher, Michael Metz, Hauke Winterer und Nikolaus Dawo. (Foto: Marco Einfeldt)

Auch die Stadt Freising feiert den 500. Geburtstag des Bayerischen Reinheitsgebotes mit diversen Veranstaltungen

Von Kerstin Vogel, Freising

Wenn in diesem Jahr in ganz Bayern der 500. Geburtstag des Bayerischen Reinheitsgebots gefeiert wird, dann kann die Stadt Freising natürlich nicht zurückstehen: Schließlich ist die älteste Stadt an der Isar zugleich Heimat von Weihenstephan, der ältesten Brauerei der Welt, und wissenschaftliches Zentrum der modernen Bierherstellung. Entsprechend hat das Tourismusamt der Stadt zusammen mit der Staatsbrauerei, dem Freisinger Hofbrauhaus und der TU für 2016 ein Feier- und Informationsprogramm zusammengestellt, das bei Freunden der heimischen Bierkultur kaum Wünsche offen lassen dürfte.

Gleich auf der ersten Seite der von der Stadt herausgegebenen Broschüre "Brau. Kultur.Freising." findet sich ein Überblick über alle Feste, die heuer wie auch in anderen Jahren "kultivierten Biergenuss" versprechen - angefangen mit dem "Tag des Bieres", mit dem die Stadt Freising seit Jahren an den Erlass des Reinheitsgebotes erinnert (28. April), über das Hallertauer Bierfestival (3. bis 5. Juni), das Weihenstephaner Bergfest (6. August), die öffentliche Bierprobe für das Volksfest (18. August) und das Volksfest selber (2. bis 11. September) bis hin zum Kirchweihmarkt des Hofbrauhauses am 15. Oktober.

Außerdem findet am 18. September das Hallertauer Hopfakranzlfest statt, bei dem die Hopfenbauern das Ende der Erntesaison heuer erstmals in Freising feiern. Bereits am 23. April will das Hofbrauhaus am Mainburger Berg das Reinheitsgebot ausgiebig feiern, "sofern das Ordnungsamt einen Haken drunter macht", wie Nikolaus Dawo bei der Präsentation der Broschüre sagte. Außerdem werde man einen "Sondersud" auflegen, der bei dieser Gelegenheit ausgeschenkt werde, sagte Dawo, gab sich ansonsten aber geheimnisvoll: "Es ist ein Produkt, das alte Freisinger noch in guter Erinnerung haben". Ein eigenes Bier zum Jubiläumsjahr kündigt auch die Staatsbrauerei an. Es wird "Weihenstephaner 1516" heißen und als naturtrübes Kellerbier mit einer besonderen Hopfensorte gebraut - und zumindest nach Einschätzung von Oberbürgermeister Tobias Eschenbacher, der es schon probiert hat, schmeckt es "sehr gut" .

Dass zum Bier in Bayern stets auch kulinarische Genüsse zählen, ist kein Geheimnis und so bietet das Parkcafé im Jubiläumsjahr eine Bier- und Käseverkostung an, die zum ersten Mal am 13. April und danach an fünf weiteren Terminen stattfindet (Anmeldung: www.parkcafe-freising.de/essen-trinken/events, 0 81 61/55 85). Im Gasthaus "Zum Löwen" können sich Gruppen außerdem zu Seminaren anmelden, an deren Ende den Teilnehmern das "Weißwurstdiplom" verliehen wird (Buchung: www.gasthaus-zum-loewen.com, 0 81 61/14 94 94).

Zum "Bildungsprogramm" der Broschüre gehört unter anderem eine Fahrt nach Aldersbach zur Landesausstellung "Bier in Bayern", die der historische Verein Freising im Frühsommer organisiert (www.historischer-verein-freising.de). m Rathaus wird außerdem am Montag, 18. April, um 19 Uhr eine Ausstellung des Stadtarchivs mit dem Titel "Das Bier des Fürstbischofs: Schlaglichter auf die Geschichte des Freisinger Hofbräuhauses während der frühen Neuzeit" eröffnet. Sie ist bis 11. November zu sehen. Eine Führung durch die historischen "Sporrerkeller" im Veitsberg wird am 11. September um 11 und 16 Uhr organisiert, daneben gibt es am 28. April und am 8. September Führungen: "Auf den Spuren alter Freisinger Braustätten", die vom Tourismusamt organisiert werden (www.tourismus.freising.de; 0 81 61/5 44 41 11).

Eine Wanderausstellung mit dem Titel "Die Wächter des Reinheitsgebotes" wird vom 1. bis zum 8. Juni im Asamfoyer gezeigt, am 4. Juni sind dort außerdem "Kulturgeschichten über Bier" zu hören, die der Erzähler Muck Stelzle von 19 Uhr an vorträgt. Am 11. Juni kommen die Dellnhauser Musikanten und der fränkische Kabarettist und "Jubierlator" Klaus Karl-Kraus ins Asamfoyer, um das Reinheitsgebot mit dem Publikum zu feiern.

Einen Blick hinter die Kulissen von Weihenstephan ermöglicht die Staatsbrauerei bei Führungen, mit und ohne Bierverkostung (www.weihenstephaner.de; 0 81 61/53 61 99). Über die Touristinformation können außerdem Führungen im Krones AG Werk Steinecker gebucht werden, die unter dem Motto Brautechnik "Made in Freising" stehen und am 23. September, 21. Oktober und 18. November jeweils von 10 bis 11.30 Uhr stattfinden. Einen zehntägigen Intensivkurs "Brauen für Nicht-Brauer" können ambitionierte Bierliebhaber an der TU belegen (Anmeldung: Johannes Tippmann, 0 81 61/71 32 61; j.tippmann@tum.de).

© SZ vom 05.03.2016 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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