40 Jahre SZ Freising:Nachgefragt und nachgehakt

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Zusammen mit zahlreichen Gästen aus Politik, Kultur, Sport und Wirtschaft feiert die Freisinger SZ im Kaffeehauszelt beim Uferlos-Festival ihr 40-jähriges Bestehen.

Von Birgit Goormann-Prugger, Freising

Lena (links) und Sophie Haslberger von "Sweet Lemon" haben beim Leserfest der SZ die Gäste musikalisch unterhalten. (Foto: Marco Einfeldt)

Zusammen mit zahlreichen langjährigen Weggefährten und vielen treuen Lesern hat die Freisinger SZ am Mittwoch beim Uferlos-Festival ihr 40-jähriges Bestehen gefeiert. Dabei wurde auch die von der SZ organisierte Ausstellung "Menschen damals und heute" eröffnet. Bekannte Freisinger Bürger wurden dafür gebeten, ein Foto von 1977 herauszusuchen und das gleiche Motiv 2017 noch einmal nachzustellen. Teilgenommen hat an dieser Aktion - neben vielen anderen - auch der Freisinger Oberbürgermeister Tobias Eschenbacher.

Freisings Oberbürgermeister Tobias Eschenbacher fing 1993 selbst bei der Jugendseite der SZ Freising an - entschied sich dann aber doch für eine politische Laufbahn. (Foto: Marco Einfeldt)

Der erinnerte am Mittwoch in seiner Ansprache an seine eigenen Anfänge bei der Freisinger SZ, als er nämlich 1993, damals noch Gymnasiast und Mitarbeiter der Schülerzeitung Dom-Report, von der heutigen Redaktionsleiterin Kerstin Vogel angesprochen wurde, ob er bei der SZ- Jugendseite mitarbeiten wolle. "Das war damals eine spannende Zeit, ich habe da tolle Sachen erlebt", sagte Eschenbacher, der dann doch nicht Journalist geworden ist, sondern in die Politik gegangen ist und am Mittwoch als Freisinger Oberbürgermeister der SZ in Freising seine Glückwünsche überbrachte. Er attestierte der SZ-Redaktion in Freising eine "faire und kritische Berichterstattung, auch wenn uns das als Politikern nicht immer gefällt". Denn wenn man mal als Politiker keinen guten Tag habe, dann stehe das eben auch in der Zeitung. Das Verhältnis zwischen Presse und Politik beschrieb Eschenbacher scherzhaft folgendermaßen: "Wenn wir nichts machen, habt Ihr nichts zu schreiben und wenn wir dann was machen, dann wollen wir, das Ihr drüber schreibt." Die SZ in Freising biete ihren Lesern eine "ausgewählte Berichterstattung, bei der das Wesentliche auf den Punkt gebracht und das Wichtige aufbereitet wird", fasste Eschenbacher seinen Eindruck zusammen.

Redaktionsleiterin Kerstin Vogel (rechts) freute sich ganz besonders darüber, auch die frühere Stadträtin Paula Weber-Schäfer begrüßen zu können. (Foto: Marco Einfeldt)

Auch auf die rasanten technischen Veränderungen in der Medienwelt ging Freisings OB ein und erinnerte sich, wie er selbst als Mitarbeiter der SZ Jugendseite noch seinen Text mit der Schreibmaschine auf Manuskriptpapier verfasst habe. "Die Zeilen war genau eingezeichnet und jede durfte nicht mehr als 33 Anschläge haben." Und heute, so Eschenbacher, berichte die SZ oft mit dem iPad live aus den Sitzungen im Rathaus. "Wer ist zwei Minuten schneller mit der Nachricht auf Facebook", darauf komme es heutzutage an.

Freisings stellvertretender Landrat Robert Scholz zitierte in seiner Rede dann Bismarck, dessen Verhältnis zur Presse wohl kein besonders inniges gewesen sei. "Die Presse ist für mich Druckerschwärze auf Papier", habe dieser einst gesagt, eine abfällige Meinung, die natürlich ganz und gar nicht gerechtfertigt und auch nicht die seine sei, so Scholz. Zeitnah über die großen und kleinen Ereignisse im Landkreis Freising zu berichten, das sei die Aufgabe der Lokalzeitung - auch und gerade im Zeitalter von zahllosen Fernsehprogrammen und den vielen Informationsquellen im Internet. Eine Lokalzeitung wie die Freisinger SZ lasse sich auch nicht als Sprachrohr eines Politikers oder einer Verwaltung missbrauchen. "Und so wird nachgefragt und nachgehakt. Es wird gründlich recherchiert. Es wird kommentiert. Das ist für uns nicht immer einfach, doch das ist ein Zeichen für guten Journalismus", versicherte Robert Scholz.

Viel Lob gab es von Landrat Robert Scholz (Im Gespräch mit Christian Krügel, Leiter des Ressorts ,München, Region, Bayern'). (Foto: Marco Einfeldt)

Damit sollte es dann aber auch genug sein mit den lobenden Worten und die zahlreichen Gäste, darunter auch die Landtagsabgeordneten Christian Magerl (Grüne) und Benno Zierer (Freie Wähler), etliche Bürgermeister aus dem Landkreis, viele Stadt- und Kreisräte sowie Kulturschaffende und Vertreter der Wirtschaft sowie aus dem Sport, saßen im Kaffeehauszelt bei Gesprächen zusammen. Bestens unterhalten wurden sie von Lena und Sophie Haslberger von der Band Sweet Lemon, die erst im vergangenen Jahr mit dem SZ-Tassilo-Kulturpreis ausgezeichnet wurde. Die beiden Zwillingsschwestern aus Au treten üblicherweise nicht als Duo, sondern als Band zusammen mit einem Schlagzeuger und einem Bassisten auf. Die komplette Band konnte man für diesen Termin jedoch nicht zusammentrommeln, für den Auftritt bei der SZ-Feier hatten die beiden Schwestern dennoch spontan zugesagt. Und es war ganz und gar nicht der Eindruck zu gewinnen, dass sie weitere Unterstützung brauchen würden. Begeistert war von ihrem Auftritt auch der Moosburger Stadt- und Bezirksrat Johannes Becher. "Die zwei sind Kandidatinnen für den Jugendkulturpreis des Landkreises im nächsten Jahr", versicherte er.

© SZ vom 26.05.2017 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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