34-Jähriger aus Bozen:Eine Leidenschaft für Bach

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Guter Draht zu Chor und Orchester: Matthias Egger wird neuer Kirchenmusikdirektor am Freisinger Domberg. (Foto: Maro Einfeldt)

Matthias Egger setzt sich gegen 50 Mitbewerber durch und wird neuer Kirchenmusikdirektor in Freising

Von Birgit Goormann-Prugger, Freising

Matthias Egger wird der Nachfolger von Freisings Kirchenmusikdirektor Wolfgang Kiechle, der nach fast 40 Jahren im Dienst am 1. Mai in den Ruhestand geht. Der 34-jährige gebürtige Südtiroler, er stammt aus Bozen, wurde aus 50 Bewerbern, die aus dem gesamten deutschsprachigen Raum kamen, ausgewählt. Die Bewerber, so Domrektor Monsignore Rainer Boeck, "kamen von Wien bis aus dem hohen Norden Deutschlands und waren zum überwiegenden Teil erster Klasse". Matthias Egger sei schließlich unter die letzten Vier gekommen, habe beim Orgelspiel durch seinen "klaren und transparenten Stil" überzeugt. Beim Probedirigat habe man gemerkt, "dass er schnell einen guten Draht zum Chor und zum Orchester findet, was ja sehr wichtig ist", so Boeck.

Seinen Dienst in Freising tritt Matthias Egger am 1. August an und er wird auch hier leben. "Ich komme mit meiner Frau und wir haben auch schon eine Wohnung in der Altstadt in Aussicht", sagte er bei seiner offiziellen Vorstellung am Montag im Kardinal-Döpfner-Haus. Seine Leidenschaft gilt dem Komponisten Johann Sebastian Bach. "Ich bin aber in allen Stilrichtungen zu Hause, auch die Freisinger Komponisten wie Placidus von Camerloher sind mir ein Begriff." Die musikalische Vakanz im Mariendom von Mai bis August, in die Zeit fällt auch die Priesterweihe, wird Benedikt Celler ausfüllen, seit 2009 Leiter des Chores der Wieskirche in Freising. Matthias Egger ist seit September 2009 als hauptamtlicher Kirchenmusiker an der Jesuitenkirche im österreichischen Innsbruck tätig. Zudem unterrichtet er an der Kirchenmusikschule Brixen in Südtirol Chorleitung und Harmonielehre. Darüber hinaus ist er künstlerischer Leiter des Tiroler Motettenchores der Stadt Wörgl sowie des Ensembles "Vocal-Art Brixen" und der Reihe "Musik im Gottesdienst" im Rahmen der Innsbrucker Festwochen der Alten Musik an der Jesuitenkirche.

"Aufgewachsen bin ich auf einem Bauernhof", erzählte Matthias Egger. München und die Konkathedrale des Erzbistums, der Freisinger Mariendom, sind ihm durch sein Studium der katholischen Kirchenmusik an der Hochschule für Musik und Theater in München bekannt. "Der Freisinger Mariendom ist mir seit dieser Zeit präsent und ich habe immer verfolgt, was sich dort musikalisch entwickelt", sagte Egger. Als er im Sommer 2015 die Ausschreibung für die Stelle des Freisinger Kirchenmusikers gesehen habe, "da habe ich mir sofort gedacht, da werde ich mich bewerben und alles dafür in die Waagschale werfen".

Sein Vorgänger Wolfgang Kiechle hatte als 26-Jähriger seinen Dienst als Kirchenmusiker auf dem Domberg angetreten - und blieb es bis zum Schluss. "Das kann man jetzt natürlich als Zeichen sehen", meinte Egger. Auf jeden Fall sehe er für sich auf dem Domberg als Kirchenmusiker auch eher eine "mittel- bis längerfristige Zukunft".

© SZ vom 22.03.2016 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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