2018 online:Dachansichten im Internet

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Kataster hilft bei der Beurteilung, ob sich Solarmodule lohnen

Von Peter Becker, Freising

Das Solarpotenzialkataster geht zum 1. Januar 2018 online. Das gab der Energiebeauftragte Moritz Strey am Dienstag während der Tagung des Klimaschutzbündnisses im Landkreis bekannt. Sinn des auf der Homepage des Landkreises platzierten Tools ist es, die Dächer der jeweiligen Kommunen zu erfassen. Der Hausbesitzer kann dann gemeinsam mit einem Handwerker beurteilen, ob sich der Einsatz von Solarmodulen lohnt, um Sonnenenergie zu nutzen.

"Wir realisieren das", betonte Strey. Doch es sind nicht alle Kommunen an Bord. Die Beteiligung am Solarpotenzialkataster wurde in den Gemeinderats- oder Stadtratssitzungen diskutiert. Sechs Gemeinden sprachen sich dagegen aus. Die Installation und der Betrieb des elektronischen Registers kosten 15 000 Euro. Der Betrag wird unter den Kommunen aufgeteilt. Laut Strey gibt es noch einige offene Fragen. Es gibt Überlegungen, als Finanzierungspartner die regionalen Banken "mit ins Boot zu holen". Die Beteiligung ortsansässiger Handwerksbetriebe ist ein wichtiges Element. "Das Geld bleibt in der Region", sagte Strey. Eine "Handwerksbörse" listet alle Betriebe auf, die mit der Montage von Solarmodulen auf Dächern vertraut sind. Strey erwartet sich davon eine stabile, sinkende Preisentwicklung auf dem Markt. Die Mitglieder des Klimaschutzbündnisses einigten sich darauf, mit der Werbung für das Solarpotenzialkataster zu beginnen, wenn dieses online ist. Dies soll mit Flyern, Plakaten, Werbefilmen und entsprechenden Beiträgen in den Gemeindeblättern geschehen.

Eines der Hauptargumente gegen eine Beteiligung am Solarpotenzialkataster war in vielen Gemeinden der Datenschutz. Manche Eigentümer wollen einfach nicht, dass ihr Hausdach im Internet zur Schau gestellt wird. "Das Landratsamt kann aber Dächer aus dem Kataster herausnehmen, wenn das der Eigentümer wünscht", klärte Strey auf. Von einer Verschlüsselung der Dachansichten mit Kennwörtern hält der Energiebeauftragte des Landratsamts nichts. Diese kompliziere den Gebrauch des Katasters, dessen Charme die einfache Bedienung sein soll.

© SZ vom 11.10.2017 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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