Flughafen:Mutter versucht, Tochter zu entführen

Eine 24-jährige Mutter hat am Donnerstag am Flughafen München bereits zum zweiten Mal versucht, ihre zweijährige Tochter in die Türkei zu entführen. Die Bundespolizisten wollte sie mit einem falschen Anruf täuschen: Sie überreichte an der Kontrollstelle den Beamten ihr Handy, auf dessen Display der Name des 27-jährigen Vaters zu sehen war. Der Mann am Telefon sagte, er sei mit der Reise nach Istanbul einverstanden.

Doch bei dem Anrufer handelte es sich nicht um den Vater, der bereits Stunden zuvor die Polizei verständigt hatte: Seine Ex-Frau habe den Reisepass des Kindes unter einem Vorwand bei ihm abgeholt. Kurz darauf sei er stutzig geworden und habe Angst um seine Tochter bekommen. Die Türkin hatte vor zwei Jahren schon einmal versucht, das damals fünf Monate alte Baby zu entführen. Die Eltern haben das gemeinsame Sorgerecht. Ein Gericht hatte der 24-Jährigen aber untersagt, ohne Zustimmung des 27-Jährigen mit dem Kind ins Ausland zu reisen.

Bei der Ausreise am Donnerstag erzählte die 24-Jährige, dass sie mit dem Kind unterwegs in den Urlaub sei und überreichte ihr Mobiltelefon mit dem vermeintlichen Vater in der Leitung. Die Bundespolizisten seien erst einmal überrascht gewesen ob des scheinbaren Sinneswandels des Vaters, heißt es im Pressebericht. Doch sie schöpften schnell Verdacht. Der Mann am Telefon und die Mutter verstrickten sich immer mehr in Widersprüche, also kontaktierten sie den wahren Vater. Die Mutter wurde festgenommen. Der 27-Jährige machte sich auf den Weg zum Flughafen, um seine zweijährige Tochter abzuholen.

© SZ vom 23.12.2017 / imei - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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