Flughafen:Experimente mit Starkstrom

Lesezeit: 2 min

Felix Meyer nimmt mit seinem Motor-Experiment gleich an zwei verschiedenen Wettbewerben teil. (Foto: Marco Einfeldt)

2000 Schüler machen beim Wettbewerb "Jugend forscht" mit

Von Fridolin Skala

Am letzten Schultag vor den Weihnachtsferien fliegt der Schulranzen der meisten Schüler in die Ecke und wird zwei Wochen lang nicht angerührt. Bei Felix Meyer ist das anders. Der 18-jährige Schüler des Wilhelmsgymnasiums experimentiert seit Mitte Dezember für den Wettbewerb "Jugend forscht" und baut an einem Koronamotor. Sein Vorgehen, die Ergebnisse und Fehler hat er in einem 15-seitigen Bericht dokumentiert und wurde damit zum Regionalwettbewerb am Flughafen München eingeladen, der am Mittwoch und Donnerstag läuft. Dort muss er nun eine 26-köpfigen Jury von seiner Arbeit zu überzeugen.

Meyers Motor läuft mit Starkstrom. Der wird an Cuttermesser (die Elektroden) angeschlossen, die wiederum um einen nichtleitenden Zylinder (den Rotor) herum verteilt sind. Die Cutter werden abwechselnd negativ und positiv geladen. Dort wo sich Cutter und Zylinder nahekommen, ionisiert sich die Luft. Weil sich die gleichen Ladungen abstoßen, auf dem nichtleitenden Zylinder aber nirgendwo hinkönnen, beginnt der Zylinder sich zu drehen. Was für Laien äußerst kompliziert klingt, ist für Meyer hoch spannend. "Mich interessiert, was sich verändert, wenn ich bestimmte Parameter ändere. Beispielsweise die Anzahl der Cutter, ihren Abstand oder den Winkel zum Rohr", sagt er.

Die Idee, den Motor zu untersuchen, hat er von einem anderen Wettbewerb mitgebracht, dem German Young Physicists' Tournament. Hier nimmt er gerade am Bundeswettbewerb teil. "Da ich mir die Arbeit schon einmal gemacht habe, wollte ich es auch bei Jugend forscht probieren", erklärt Meyer. Obwohl er schon bei der Feuerwehr und im Orchester ist, Klavier und Geige spielt und klettern geht, steckt Meyer viel Zeit in die Wettbewerbe. "Ich habe Physik im Abi und will das auf jeden Fall studieren. Die ganzen Theorien, die ich auf den Wettbewerben kennenlerne, fesseln mich einfach", erklärt er seine Begeisterung.

Beim Regionalwettbewerb am Flughafen will er deshalb nicht nur die Jury überzeugen, sondern auch mit den rund 125 anderen Teilnehmern über deren Projekte aus den Bereichen Mathematik, Naturwissenschaften und Technik fachsimpeln. Er freue sich, die ganze Breite der verschiedenen Projekte zu sehen. In Bayern haben sich außer Meyer noch 2000 weitere Schüler mit Forschungsprojekten zum Wettbewerb angemeldet. Wer bei der Jury punktet, darf beim Landeswettbewerb mitmachen. Bayern liegt bei der Teilnehmerzahl weit vor anderen Bundesländern. Landeswettbewerbsleiterin Monika Christl weist aber vor allem auf die hohe Qualität der Beiträge hin: "Durch die große innerbayerische Konkurrenz haben wir richtig gute Projekte und immer wieder Erfolg auf der Bundesebene."

© SZ vom 21.02.2019 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
Zur SZ-Startseite

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: