Eigentlich war Charly Hübner nicht so versessen darauf, vor der Kamera zu stehen. Das sagt der Schauspieler heute zumindest von sich und erklärt so, warum seine Fernsehkarriere erst mit Anfang 30 in Schwung kam. "Kino hätte ich schon gerne gemacht, aber Fernsehen erschien mir damals uninteressant.", sagt er im SZ-Interview.
Inzwischen hat sich das geändert, sehr sogar. Auf dem Münchner Filmfest, das an diesem Samstag endet, ist er gleich mit drei neuen Komödien vertreten. Bei dem Thema habe er sich viel von Katharina Thalbach und Christoph Maria Herbst abgeschaut, mit denen er in Detlev Bucks "Hände weg von Mississippi" zusammenspielte: "Sie haben mir gezeigt, wann man das Tempo anziehen und wann verlangsamen muss oder wie man Pausen setzt." Auch Bastian Pastewka habe ihm mit einem einfachen Trick geholfen: "Bastian sagte einmal zu mir: 'Zähle erstmal bis fünf und dann guckst Du zur Tür.' Ich habe mich gefragt, wie ich die Sekunden füllen soll, aber natürlich hatte auch er Recht."
In "Magical Mystery" kommt Hübner übrigens auch nach München - zumindest im Film. Die eigentlichen Hofbräuhaus-Szenen wurden in Berlin gedreht, im dortigen Augustiner. Die bayerische Kultur, das Biertrinken gefallen Hübner durchaus: "Als ich das erste Mal auf dem Oktoberfest war, war ich echt überrascht, wie der Suff hier zelebriert wird. Mir sind ja die Mecklenburger Volksfeste nicht unbekannt, aber in die Tiefen der bayerischen Geselligkeit kann ich ruhig noch weiter vordringen." Mal sehen, vielleicht findet sich ja noch eine Gelegenheit. Eine bayerische Rolle hat Charly Hübner zumindest bisher noch nicht gespielt. Aber zu spät ist es dafür noch nicht - beim Thema Fernsehkarriere war der 44-Jährige ja auch nicht der Schnellste.
