Feuer in der U-Bahn:Funken lösen Tunnel-Brand aus

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Ein Feuer hatte am Mittwochabend die U-Bahn-Linien 3 und 6 für Stunden lahmgelegt. Nun weiß man, was der Auslöser für den Brand im Tunnel war.

Von Florian Fuchs

Nach Ermittlungen der Brandfahnder war wohl ein Funkenschlag an einer Weiche der Auslöser für den Brand im Tunnel zwischen den Bahnhöfen Giselastraße und Münchner Freiheit. Der Funke sprang auf einen Steg aus Holz über, der neben den Gleisen entlangführt und auf dem die U-Bahnfahrer zu ihren Fahrzeugen gelangen. Man habe begonnen, einige Holzkonstruktionen durch Stege aus Leichtbeton zu ersetzen, hieß es am Donnerstag bei der Münchner Verkehrsgesellschaft (MVG). Die Arbeiten würden aber noch lange dauern, da es nur in der kurzen Nachtruhe der U-Bahn überhaupt ein Zeitfenster für einen entsprechenden Umbau gebe.

Die CSU zeigte sich am Tag nach dem Brand in einer Anfrage an den Stadtrat verwundert, wieso die Steige aus Holz seien. Die S-Bahn benutze schon lange Gitterroste aus Metall, warum gebe es noch brennbare Materialien in U-Bahnbauwerken? MVG-Sprecher Matthias Korte sagte dazu, dass die Stege genehmigt und auch in U-Bahnschächten anderer Städte aus Holz gefertigt seien. Man müsse die Planken jederzeit von Hand und ohne Hilfe größerer Baumaschinen zur Seite heben können, um Reparaturen im Tunnel erledigen zu können oder um an die häufig darunter geführten Kabel heranzukommen. Deshalb sei ein leichtes Material Mittel der Wahl.

Bei Bränden in U-Bahnschächten ist meist ein Funkenschlag der Auslöser, oft geht Zeitungspapier in Flammen auf, das es in den Tunnel geweht hat. Selten sind laut MVG auch schon Teile der Holzstege vom Feuer betroffen gewesen. Mit der neuen Leichtbetonbauweise ist die Verkehrsgesellschaft aber auch noch nicht ganz zufrieden. Man sei noch in der Testphase, was das Material betrifft, sagte Korte.

© SZ vom 24.01.2014 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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