Ferienprogramm:Begehrter als Konzertkarten für AC/DC

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Mehrtägige Ferienfreizeiten für Kinder sind ausgebucht, doch es gibt Alternativen: Schachkurs, Akrobatikworkshop oder ein Tagesausflug in die Umgebung

Von Barbara Hordych, München

Die Ferien stehen vor der Tür und für das Kind ist noch kein passender Workshop gebucht? Was wie das Albtraumszenario nicht nur berufstätiger Eltern klingt, ist für Lilalu, das Ferienprogramm der Johanniter, kein Problem: "Auch Kurzentschlossene müssen nicht in Panik geraten, wir haben immer noch etwas im Angebot", sagt Lilalu-Sprecherin Vera Tichy. "Ich weiß, es hält sich hartnäckig das Gerücht, dass unsere Workshops immer so früh ausgebucht sind. Doch das entspricht nur zum Teil der Wahrheit." Denn wenn die Nachfrage an ganztagsbetreuten, einwöchigen Ferienkursen das Angebot übersteige, "schalten wir nach und engagieren weitere Workshopleiter". Das geschah jetzt beispielsweise bei den besonders beliebten Akrobatik- und Vertikaltuch-Workshops. So wurden sechs Akrobatikkurse im Zeitraum vom 3. bis 30. August zusätzlich angeboten, beim Vertikaltuch sind es sogar sieben Kurse.

Wenn die Spätbucher noch unentschlossen sind, welches Angebot sie wählen sollen, können sie sich im Lilalu-Büro beraten lassen. Oder sich einen Eindruck bei den Schnupperkursen verschaffen, welche die Lilalu-Workshopleiter parallel beim kostenlosen Familienprogramm "Umsonst&Draußen" vom 3. August bis 6. September im Olympiapark Süd anbieten ( www.lilalu.org, Telefon 01801/54 52 58).

Eine Alternative zu den eher bewegungsorientierten Workshops bieten die viertägigen Schachkurse vom 3. August bis zum 10. September in der Münchner Schachakademie für Kinder zwischen sechs und zwölf Jahren. "Die erste Ferienwoche ist schon gut gebucht, aber dann ist die Lage noch ganz entspannt", sagt Stefan Kindermann, Mitbegründer und Geschäftsführer. Es gebe Kurse für Einsteiger, für "regelkundige" Fortgeschrittene und solche für Profis. Die Betreuung obliege ausgebildeten Trainern, "die ein von uns entwickeltes System umsetzen. Das wird schon europaweit nachgefragt", sagt Kindermann. Dazu gehören beispielsweise Schachyoga und eine Sequenz, in der die Kinder selbst die Figuren darstellen, "so kommt denn auch genug Bewegung in das Spiel", sagt Kindermann. Gute Ergebnisse erziele man auch mit einem Konzentrationsspiel. Dabei haben die Kinder drei Minuten Zeit, sich an einer großen Magnettafel eine Stellung anzuschauen, die sie dann aus dem Gedächtnis nachstellen müssen. "Das geht weit über eine normale Konzentrationsübung hinaus, denn dabei muss ich überlegen, wie sind die Beziehungen der Figuren untereinander, was ist besonders wichtig in dieser Position". Eine Fähigkeit, die auch für die Schule wichtig sei. Oft fehle es da am "genauen Hinschauen", sagt Kindermann. "Die Kinder lesen und verstehen in der Aufregung eine Aufgabe nicht richtig und legen einfach los." ( www.mucschach.de)

Wer sich für die mehrtägigen Freizeiten interessiert, die vom Stadtjugendamt angeboten werden, ist jetzt tatsächlich zu spät. "Die Eltern rufen bei uns bereits im Februar an, um die Plätze zu buchen", sagt Programmchef Hartmut Kick. Die besonders begehrten Action-Camps in der Toskana und in Kroatien seien bereits zehn Minuten nach Freischaltung ausverkauft, weiß Kick vom Karten-Anbieter München Ticket. "Die sagen, unsere Plätze seien begehrter als Karten für AC/DC". Einen Tipp für Spätbucher hat er dennoch: "Auch jetzt gibt es noch freie Plätze bei eintägigen Erlebnisfahrten beispielsweise zu einem Bauernhof oder zur Regenwald-Ausstellung im Lokschuppen in Rosenheim." Wenn man solche Fahrten geschickt miteinander kombiniere, komme man auch auf eine Woche gut betreuter Ferienzeit. ( www.muenchen.de/ferienangebote)

Auch in den Stadtbezirken und in den Umlandgemeinden gibt es noch Angebote für Spätentschlossene: So bietet etwa der Zirkus "Ganz Spontan" vom 3. bis 8. August auf der Wiese am Abenteuerspielplatz, Weitlstraße 125, in Feldmoching-Hasenbergl und vom 18. bis 29. August auf der Waldwiese am Perlacher Forst, Oberbiberger Straße 45, in Harlaching, täglich von 13 bis 19 Uhr die Gelegenheit, in die Zirkuswelt einzutauchen. Kostenlos und ganz ohne Anmeldung.

© SZ vom 31.07.2015 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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