Feier:"Zutiefst gerührt"

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Peter Dathe (rechts) und sein Nachfolger Robert Heimberger. (Foto: M. Balk/dpa)

Peter Dathe verabschiedet sich aus dem Landeskriminalamt

Von Katja Riedel

Verabschiedungen von Behördenleitern sind mitunter so staubtrocken wie Blätter zwischen Aktendeckeln. Sie müssen es aber nicht zwingend sein, sie können sogar echte Hollywood-Momente liefern. Diesen zum Beispiel: Auf Kommando stehen plötzlich Dutzende Männer und Frauen in feinen Anzügen, in Kleidern und in Polizeiuniformen auf. "Das LKA sagt", schallt es dann aus dem ersten Mund, und fast militärisch folgt aus allen anderen "Danke". Der Dank gilt ihrem scheidenden Chef, denn nach sieben Jahren im Amt geht der Präsident des Landeskriminalamtes, Peter Dathe, nun in den Ruhestand. Zu seinen Ehren sind am Freitag hochrangige Gäste in die Münchner Residenz gekommen: zum Beispiel der bayerische Innenminister Joachim Herrmann (CSU), der Chef des Bundeskriminalamtes, Holger Münch, der Dathes länderübergreifende Verdienste um die innere Sicherheit heraushob. Und gekommen ist auch der ranghöchste Polizist der Welt, Interpol-Chef Jürgen Stock. Er sei "zutiefst gerührt", sagte Dathe angesichts all jener Ehrerbietungen.

In Dathes Polizistenleben und in Diensten des Innenministeriums hat er viele sicherheitspolitische Großlagen erlebt: die Anschläge auf die Olympischen Spiele und auf das Oktoberfest, die RAF, die Wackersdorf-Proteste. Das Ende des Kalten Krieges, die Maueröffnung. Das LKA, an dessen Spitze er seit 2008 stand, habe er versucht, nach außen hin zu öffnen: zu den anderen Bundesländern, aber auch zur Wissenschaft. Digitalisierung und die Internationalisierung von Terrorismus wie auch von Alltagsverbrechen führten dazu, dass man künftig weniger Generalisten und noch mehr Spezialisten brauche. Neue Kräfte, die all die gigantischen Datenmengen auswerten könnten, die inzwischen anfallen. Seinem Nachfolger Robert Heimberger, der am Dienstag sein Amt antreten wird, habe er deshalb "noch einige Herausforderungen überlassen", sagte Dathe.

© SZ vom 29.08.2015 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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