Fast 37 Jahre nach dem Anschlag:Oktoberfest-Attentat bei "Aktenzeichen XY"

Die Ermittler erhoffen sich neue Hinweise auf mögliche Hintermänner

Nach mehr als 36 Jahren ist der schlimmste rechtsextremistische Terroranschlag der deutschen Nachkriegsgeschichte am Mittwoch um 20.15 Uhr zum ersten Mal Thema in der ZDF-Sendung "Aktenzeichen XY ungelöst". Das Bayerische Landeskriminalamt (LKA) hat im Dezember 2014 im Auftrag des Generalbundesanwalts die Ermittlungen zum Oktoberfestattentat wieder aufgenommen. Der neue Leiter der Sonderkommission ("Soko 26. September") wird nach LKA-Angaben den Fernsehzuschauern Fragen stellen zur Herkunft der vom Rechtsterroristen Gundolf Köhler zusammengebauten Bombe - und dazu, ob jemand sich noch daran erinnern kann, Köhler am Tattag zwischen 17 und 21 Uhr gesehen zu haben.

Insbesondere interessieren sich die LKA-Ermittler um Peter Jaud dafür, wer damals britische Mörsergranaten verkauft hat, wie Köhler sie für seinen Anschlag verwendete. Der Terrorist, Sympathisant der kurz zuvor verbotenen "Wehrsportgruppe Hoffmann", hatte seine Rohrbombe aus einer entleerten britischen Mörsergranate, einem Feuerlöscher und 1,39 Kilogramm des Sprengstoffs TNT gebaut. 13 Menschen, unter ihnen Köhler selbst, starben, als die Bombe am Haupteingang detonierte, mehr als 200 Wiesn-Besucher und Passanten wurden verletzt.

Bei den neuerlichen Ermittlungen durch das LKA geht es vor allem um die Frage, ob Köhler Mitwisser oder Komplizen hatte. Ein Zeuge hatte berichtet, Köhler etwa eine halbe Stunde vor dem Terroranschlag im Gespräch mit zwei jungen Männern am Brausebad in unmittelbarer Tatortnähe gesehen zu haben.

© SZ vom 17.05.2017 / bm - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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