Fake-Shops:Vorsicht bei Billigangeboten

Woran man unseriöse Angebote erkennen kann

Wie lassen sich Fake-Shops von seriösen Online-Shops unterscheiden? Anruf bei der Verbraucherzentrale und der Münchner Polizei. "Wenn ein Thermomix statt 1200 Euro auf einmal nur 500 Euro kostet, sollte man stutzig werden", so Kirstin Dautzenberg von der Verbraucherzentrale in Brandenburg. Ihr Tipp: Lockangeboten widerstehen, Vergleichsportale nutzen, um einen realistischen Produktpreis zu ermitteln.

"Ein Impressum ist Pflicht!", warnt Constanze Spitzwerk von der Münchner Polizei. Ein seriöses Impressum enthält Kontaktdaten mit E-Mail, Telefonnummer und Adresse, Namen des für den Inhalt Verantwortlichen sowie Steuernummer, Umsatzsteuer-ID und die Handelsregisternummer. Eine weiteres Warnsignal aus Sicht der Verbraucherzentrale: Rechtschreibfehler auf der Seite, auf der es angeblich günstige Elektrospiele, Schmuck oder Kleidung geben soll. Zudem bieten seriöse Seiten über "https://" eine sichere Verbindung, die mit "http://" nicht gegeben ist. Kann die Website ein Gütesiegel wie "EHI - Geprüfter Online-Shop" vorweisen? "Es muss unbedingt auf das Zertifikat verlinkt sein", warnt Dautzenberg von der Verbraucherzentrale.

Spätestens bei der Bezahlmethode sollte der Verbraucher hellhörig werden. Eine vorgetäuschte Vielfalt der Zahlungsmittel sei typisch für Trickportale, das heißt: Paypal, Visa und Co. sind zwar als Optionen angegeben. "Dann reagieren die Buttons aber nicht",sagt die Polizeisprecherin Spitzwerk, sodass am Ende nur die Vorkasse bleibt. "Niemals mit Vorkasse zahlen!", mahnt auch Dautzenberg. Im Zweifel hilft es abzuwarten. "Meist sind die Seiten nur rund vier Wochen online und verschwinden danach", erklärt die Polizeisprecherin. Verdächtige Händler sind auf Seiten wie onlinewarnungen.de und webwatcher.eu aufgelistet. Wenn man doch abgezockt wurde: sofort Anzeige bei der Polizei erstatten und die Seite der Verbraucherzentrale melden. Viktoria Spinrad

© SZ vom 09.05.2017 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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