Fahrt nach Berlin:Kleinkind fährt allein im Bus bis Ingolstadt

Der kleine David hat am Sonntagabend großen Wirbel ausgelöst - und zum Glück davon nichts mitbekommen: Während seine Mutter noch schnell zur Toilette musste, setzte sich der Fernbus, in dem der Eineinhalbjährige schlummerte, Richtung Berlin in Bewegung. Erst in Ingolstadt konnten zwei Milbertshofener Polizisten nach rasanter Blaulichtfahrt Mutter und Sohn wieder zusammenbringen.

Die 22-jährige Frau wollte nach Polizeiangaben gegen 22.25 Uhr vom Parkplatz Fröttmaning im Postbus nach Berlin reisen. Sie brachte ihren Sohn, der bereits schlief, in den Bus und sagte zum Fahrer, dass sie eben noch schnell auf die Toilette müsse. Dabei kam es zum verhängnisvollen Missverständnis: Der Busfahrer nahm an, dass die Toilette im Bus gemeint sei - und fuhr los. Als die 22-Jährige kurz darauf zurückkam, war der Bus weg. Die herbeigerufenen Streifenpolizisten standen zunächst vor einem Problem: Der Disponent der Busfirma wusste die Route des Busses, nicht aber die Nummer des Fahrers. Das konnte also noch dauern - und so entschlossen sich die beiden Polizisten, zusammen mit der verzweifelten Mutter die Verfolgung aufzunehmen. Mit Blaulicht ging es über die A 9 Richtung Norden. Erst als der Bus bereits bei Ingolstadt war, hatte der Disponent die Telefonnummer des Fahrers herausgefunden. Er wurde aufgefordert, am Nordbahnhof in Ingolstadt auf den Streifenwagen zu warten. Dort wurden die glückliche Mutter und ihr kleiner Bub zusammengebracht. David hatte von der Aufregung nichts mitbekommen: Er schlief noch immer seelenruhig.

© SZ vom 21.06.2016 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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