Essen im Mittelalter:Kein Schlaraffenland

Lesezeit: 2 min

Quantität und Schnelligkeit gehen vor Qualität

Von Günther Knoll

Met, dazu Entenrillett, Schmalz, gesalzene Butter, zweierlei Brot, "als Hauptspeys" Kalbshaxe, Braten vom Schwein und gebratene Hähnchenschenkel, Brotknödelscheiben und Krautvariationen, "des Kaisers Schmarrn mit Apfel-Birneneingemachten" und dann eine Käseplatte. Diese Menüfolge, die ein auf mittelalterliches Speisen spezialisiertes Münchner Lokal anbietet, wäre damals so wohl auf keinen bürgerlichen Tisch der Stadt gekommen. Festessen waren dem hohen Adel vorbehalten. Der normale Münchner konnte davon nur träumen - so wie vom Schlaraffenland. Diese Geschichte, in der einem die gebratenen Tauben in den Mund fliegen, erschien erstmals in dem 1494 gedrucktem "Narrenschiff". Sie beweist, wie sehr der Nahrungserwerb die Menschen damals umtrieb.

Zur SZ-Startseite

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: