Es weihnachtet am Marienplatz:Honig-Nougat und Glühweinbratwurst

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Von Dienstag an bis Heiligabend lockt der Budenzauber auf dem Christkindlmarkt Besucher. (Foto: Florian Peljak)

Am Dienstag eröffnet der Christkindlmarkt - erstmals mit Ableger in die Sendlinger Straße

Von Franz Kotteder

Zum Wesen eines Christkindlmarktes gehört es, dass er eine gewisse Konstante darstellt und nicht jedes Jahr neu erfunden wird. Wenn sich etwas ändert, dann vielleicht die Preise, aber selbst das ist nicht sonderlich beliebt beim Publikum.

Insofern ist der Münchner Christkindlmarkt eigentlich fein raus, denn an den Preisen ändert sich nicht allzu viel in diesem Jahr. "Der Glühwein kostet wieder, wie im vergangenen Jahr, vier Euro", konnte Kurt Kapp, der kommissarische Leiter des zuständigen Referats für Arbeit und Wirtschaft verkünden - der bisherige Amtschef und Referent, der Zweite Bürgermeister Josef Schmid (CSU), ist ja inzwischen in den Landtag abgewandert und der designierte Nachfolger Clemens Baumgärtner (CSU) noch nicht gewählt. Teurer wird lediglich das Pfand für die Glühweintasse, um einen Euro auf künftig vier Euro. "Scheint sich auch zu rechnen", so Kapp. Und die zweite Messlatte, der Bratwurstpreis? Die letzten Anbieter gehen in diesem Jahr von 3,50 Euro auf vier Euro hoch. Das ist aber auch schon keine Überraschung mehr, die Vier-Euro-Grenze war bereits im vergangenen Jahr weitgehend Standard.

Ganz neu hingegen ist die Kombination aus beiden Angeboten, die "Glühweinbratwurst" nämlich, die an den Imbissbuden heuer erstmals zu haben sein wird. Die Zutatenliste dürfte interessant sein und auch die Frage, ob man sie überhaupt ohne die Gefahr von Sodbrennen verspeisen kann. Ebenfalls neu auf der Speisekarte ist Honig-Nougat, und erstmals bietet die Stadt samstagvormittags auch eine kulinarische "Probiertour über den Christkindlmarkt" für 20 Euro pro Nase an (Kinder zwischen vier und 14 Jahren: zwölf Euro), die Karten kann man zum Beispiel bei der Touristinfo im Rathaus kaufen.

Insgesamt 153 verschiedene Anbieter gibt es in diesem Jahr, die sich auf 20 000 Quadratmetern verteilen. Das zum Teil aber anders als bisher. Denn das Ruffinihaus am Rindermarkt wird gerade von Grund auf saniert, und die Baustelle benötigt fast den gesamten unteren Platzbereich. So mussten die Buden von dort in diesem Jahr umziehen in die Sendlinger Straße. "Sternenweg" nennt die Stadt recht poetisch diesen Teil des Christkindlmarkts; eine Lichtinstallation des Lichtdesigners Manfred Beck von der Agentur "mbeam" an der Fassade des Ruffinihauses weist von der Rosenstraße deutlich sichtbar den Weg dorthin.

Ansonsten findet man den beliebten Kripperlmarkt wieder in der Neuhauser Straße. Dort findet donnerstags um 17 Uhr auch erneut das im vergangenen Jahr höchst erfolgreich gestartete "Singen unterm Christbaum" mit Traudi Siferlinger, Monika Drasch und Hansi Zeller statt, an dem jeder mitmachen kann, der vorbeikommt. Es gibt darüber hinaus täglich um 17.30 Uhr Livemusik vom Rathausbalkon.

Wem das alles zu beschaulich ist, der fühlt sich möglicherweise eher beim großen "Schaulauf der Krampusse" am Sonntag, 9. Dezember, zwischen 15 und 17 Uhr, aufgehoben. Dort toben dann an die 300 düstere Gesellen quer über den Christkindlmarkt. In kleinerer Formation wiederholt sich das Ganze für wahre Krampus-Freunde noch einmal am Sonntag, 23. Dezember, um 16 Uhr.

Eröffnet wird der Christkindlmarkt am kommenden Dienstag offiziell um 17 Uhr durch Oberbürgermeister Dieter Reiter (SPD). Verkaufsbeginn ist allerdings schon um 10 Uhr am Vormittag. Danach hat der Markt täglich von 10 bis 21 Uhr geöffnet, sonntags nur bis 20 Uhr, an Heiligabend schließen die Buden bereits um 14 Uhr. Bis dahin sollte dann aber ohnehin das letzte Weihnachtsgeschenk besorgt und die letzte Glühweinbratwurst vertilgt sein.

© SZ vom 24.11.2018 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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