Ermittlungen wegen versuchter Tötung:Unbekannter sticht zwei Männer nieder

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Rätselhafte Messerattacken in Haidhausen: Innerhalb von sechs Stunden wurden zwei Männer völlig überraschend und ohne erkennbaren Grund Opfer eines Unbekannten. Beide erlitten tiefe Stichwunden im Rücken.

Monika Maier-Albang

In Haidhausen hat ein unbekannter Täter zwei Männer niedergestochen. Der Mann griff die Männer am Samstag völlig überraschend und ohne erkennbaren Grund an und versetzte ihnen Messerstiche in den Rücken, wie die Polizei am Sonntag mitteilte.

Ob der Täter unter Drogen stand oder geistig behindert ist, war gestern unklar.

Beide Überfälle geschahen in der Nähe des Rosenheimer Platzes im Abstand von sechseinhalb Stunden - die Polizei geht deshalb davon aus, dass es sich um ein und denselben Täter handelt, der die Männer überfallen hat. Die Münchner Mordkommission ermittelt wegen zweifacher versuchter Tötung.

Erstes Opfer war kurz nach Mitternacht ein 53-jähriger Koch, der gerade an der Rosenheimer Straße seine Haustür aufsperren wollte. Er verspürte einen kräftigen Schlag im Rücken und sah dann einen Mann auf einem Fahrrad auf dem Gehweg entlang der Rosenheimer Straße stadtauswärts flüchten.

Keine Lebensgefahr

Der Koch ging in seine Wohnung. Kurz darauf wurde dem Opfer übel. Er rief einen Freund an, der sofort zu ihm eilte und bemerkte, dass der 53-Jährige knapp neben der Wirbelsäule eine blutende Stichwunde hatte. In der Klinik fand der behandelnde Arzt einen drei Zentimeter tiefen Einstich.

Rund sechs Stunden später, gegen 6.45 Uhr, wurde ein 39-jähriger Elektriker am Anfang der Balanstraße überfallen. Der Mann war gerade auf dem Weg von seiner Wohnung zur S-Bahn. Auch er spürte zunächst einen kräftigen Schlag im Rücken. Als er sich umdrehte, erhielt er einen zweiten Schlag gegen den Oberarm. Der Täter rannte weg, das Opfer sah ihn nur aus den Augenwinkeln.

Ein Passant, der den Vorfall bemerkt hatte, kam zu Hilfe und konnte den Täter auch beschreiben. Demnach handelt es sich um einen 25 bis 35 Jahre alten Südländer. Der Mann soll etwa 1,70 Meter groß und von normaler Statur sein. Er hat schwarze Haare und trägt einen Oberlippenbart. Bekleidet war der Mann mit einem schwarzen Pullover und Jeans.

Nach dem, wie die Polizei sagt "überfallartigen Angriff" blutete der Elektriker zwar stark am Arm. Auch diagnostizierten die Ärzte im Krankenhaus eine weitere Stichwunde zwischen den Schulterblättern, die von einem scharfkantigen Messer herrühren dürfte. Doch wie das erste Opfer befindet sich auch der Elektriker nicht in Lebensgefahr.

Keine Verbindung zwischen den Opfern

In beiden Fällen hätten die Opfer noch Glück gehabt, dass keine inneren Organe oder die Wirbelsäule verletzt wurden, sagt Polizeisprecher Christoph Reichenbach. Beide Männer befanden sich gestern noch im Krankenhaus.

Zwar gibt es im ersten Fall keine Täterbeschreibung. Die Mordkommission geht wegen der räumlichen und zeitlichen Nähe aber davon aus, dass beide Angriff von ein und demselben Mann verübt wurden. Zwischen den beiden Opfern gibt es keine Verbindung.

Die Mordkommission, die in beiden Fällen die Ermittlungen übernommen hat, bittet die Bevölkerung um Hinweise. Wer Beobachtungen gemacht hat, die mit den Vorfällen in Zusammenhang stehen könnten oder wem im Bereich Rosenheimer Platz schon früher eine Person aufgefallen ist, die sich auffällig oder aggressiv verhalten hat und der Beschreibung entspricht, soll sich unter Telefon 089/2910-0 an die Mordkommission wenden.

© SZ vom 20.11.2006 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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