Landkreis Erding:Zoll deckt Prellerei bei Mindestlohn auf

Im vergangenen Jahr wurden 51 Ermittlungsverfahren eingeleitet und 195 000 Euro Bußgelder verhängt.

Das Hauptzollamt Landshut, das auch für den Landkreis Erding zuständig ist, hat im vergangenen Jahr 51 Ermittlungsverfahren eingeleitet, weil Unternehmen entweder den gesetzlichen Mindestlohn oder bestehende Branchenmindestlöhne unterschritten, gar nicht oder zu spät gezahlt haben. Als Folge der kriminellen Praktiken seien rund 195 000 Euro Verwarnungs- und Bußgelder verhängt worden, teilt nun die Gewerkschaft Bauen-Agrar-Umwelt (IG Bau) mit. Im Jahr davor habe das Hauptzollamt Landshut insgesamt 48 Ordnungswidrigkeitsverfahren wegen des Betrugs und der Trickserei bei Mindestlöhnen im Landkreis eingeleitet. Die Höhe der Verwarn- und Bußgelder habe bei rund 540 000 Euro gelegen. Auch wenn sich der überwiegende Teil der Unternehmen gesetzestreu verhalte: Vor allem am Bau gebe es immer wieder "schwarze Schafe", schreibt der Bezirksvorsitzenden der IG Bau Oberbayern Harald Wulf. Die Finanzkontrolle Schwarzarbeit (FKS) sollte den Bau deshalb stärker ins Visier nehmen. "Jede Kontrolle mehr erhöht die Chance, weitere Verstöße aufzudecken", so Wulf. Für den Bezirksvorsitzenden der IG Bau Oberbayern sind die Ermittlungsverfahren nur die "Spitze des Eisbergs".

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