Wirtschaft:Prosperierender Bildungs- und Wirtschaftsstandort

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Landrat Bayerstorfer sieht Schulpolitik durch Erfolg des Gastrozentrums und der FOS/BOS bestätigt

Von Philipp Schmitt, Erding

Der Landkreis boomt: Die Wirtschafts- und Steuerkraft hat sich seit 1995 mehr als verdoppelt und trotz des enormen Zuzugs ist der Arbeitsmarkt in der Flughafenregion Erding derzeit wie leer gefegt. Von den Unternehmen werden Fachkräfte und Auszubildende Hände ringend gesucht. Am Sonntag hat Martin Bayerstorfer (CSU) beim Frühschoppen des CSU-Ortsverbands Erding im Kletthamer Gasthaus "Kreuzeder" eine positive Bilanz der vergangenen Jahrzehnte im Hinblick auf die Wirtschafts- und Bildungspolitik gezogen und einen zuversichtlichen Ausblick in die Zukunft gewagt: "Die Weichen wurden in der Vergangenheit richtig gestellt, der Landkreis hat sich zu einem prosperierenden Bildungs- und Wirtschaftsstandort entwickelt", sagte er. Der CSU-Kreisvorsitzende betonte, dass das Wirtschaftswachstum im Landkreis in den vergangenen Jahren enorm gewesen sei und die Steuerkraft stark gestiegen ist. Erfreulich sei auch das durch erhebliche Investitionen im Vergleich mit 1995 deutlich gestiegene Bildungsangebot durch das gegründete Gastrozentrum, die neuen Gymnasien und der neuen Fachober- und Berufsoberschule (FOS/BOS): "Das Bildungsangebot ist vielfältiger geworden." Obwohl jedes Jahr etwa 2000 Menschen neu in den Landkreis ziehen, habe der Arbeitsmarkt den enormen und permanenten Zuzug über Jahre hinweg ebenfalls gut verkraftet. Die Arbeitslosenquote ist nach wie vor in Erding gering, es herrscht derzeit sogar ein Fachkräfte- und Auszubildendenmangel, der vor allem den Handwerksbetrieben zu schaffen macht. Ohne der Joblokomotive Flughafen wurden im Landkreis Bayerstorfer zufolge 1995 insgesamt 23 000 sozialversicherungspflichtige Arbeitsplätze gezählt. Inzwischen sei die Zahl bereits auf um die 40 000 nach oben geschnellt. Im Zusammenhang mit dem Flughafen gebe es zudem weitere 35 000 Jobs.

Die Wirtschaft in Erding sei von vielen kleineren Betrieben geprägt und deshalb nicht so stark von Branchenschwankungen und von der Geschäftslage der Großunternehmen abhängig: "Die Stellschrauben im Landkreis wurden bei uns richtig gestellt, wir sind wegen der Vielzahl an mittelständischen Unternehmen ein relativ konjunktursicherer und stabiler Landkreis", sagte Bayerstorfer, der auch auf die strategisch günstige Lage Erdings in der dynamischen Region zwischen Flughafen, Stadt und Umland München und der Messe in Riem hinwies. Bayerstorfer sei bereits vor 13 Jahren, als er zum Landrat gewählt wurde, klar gewesen, dass es in dieser Gegend besonders gute Chancen für die Hotel- und Gastronomiebranche gibt. Er sei froh, dass an der Berufsschule das "Gastrozentrum" entstanden ist, wo Fachkräfte für diese Branche ausgebildet werden.

Ein "Riesenerfolg" sei seit 2003 auch die Erdinger FOS und BOS mit ungefähr 1000 Schülern: FOS/BOS sei der derzeit einzige Schultyp im Landkreis mit noch steigenden Schülerzahlen, an den Gymnasien sinken und an Real- und Mittelschulen stagnieren die Schülerzahlen: "Das zeigt wie wichtig der Schultyp hier geworden ist." Der Landkreis biete jungen Leuten inzwischen eine "Riesenbandbreite an Schultypen". Wichtig sei, dass "kein Talent verloren geht". Die vor Jahrzehnten im Kreistag beschlossenen bildungspolitischen Weichenstellungen würden nun Früchte tragen, doch zum Nulltarif sei so ein breit gefächertes Bildungsangebot nicht zu haben: "Wir geben ohne Lehrer jedes Jahr dafür neun Millionen Euro aus, der Betrieb und Unterhalt der Schulen kostet uns 50 000 Euro am Tag."

© SZ vom 22.06.2015 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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