Wartenberg:Zu wenig Geschäfte

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Einschränkung beim verkaufsoffenen Sonntag missfällt

Der Markt Wartenberg wehrt sich gegen eine räumliche Einschränkung durch das Landratsamt bei seiner Verordnung über verkaufsoffene Sonn- und Feiertage. Nachdem diese seit kurzem jährlich neu erlassen werden muss, wie Geschäftsstellenleiter Werner Christofori in der jüngsten Gemeinderatssitzung sagte, hatte sich die Rathausverwaltung mit dem Landratsamt in Verbindung gesetzt. Dieses habe, so Christofori erklärt, dass die Geschäfte, die an so einem Tag geöffnet haben dürfen, auf ein räumlich abgegrenztes Gebiet beschränkt sein müssen. Der nun den Gemeinderäten vorliegende Verordnungsentwurf sei mit dem Landratsamt abgestimmt.

Mit dem Landratsamt vielleicht, aber nicht mit den Gemeinderäten, denn dieses sagen schnell, dass das Gebiet nur noch östlich der Strogen liegt, und überwiegend zwischen Strogenstraße und Untere Hauptstraße sowie Am Burggraben. Alles westlich davon wurde ausgeschlossen. Und damit auch Geschäfte, die bisher teilnehmen konnten. Deshalb wurde zwar die Verordnung zwar mehrheitlich angenommen, aber nur unter der Voraussetzung, dass Bürgermeister Manfred Ranft bis zur nächsten Gemeinderatssitzung am Mittwoch, 17. April, beim Landratsamt eine Erweiterung des Gebiets erreiche. Begründet wurde dies damit, dass Wartenberg einerseits eh nur zwei Marktsonntage habe, statt erlaubter vier und diese nicht nur auf den Verkauf abzielten, sondern auch einen Eventcharakter haben.

Von Seiten des Gewerbevereins wurde die Fortsetzung der verkaufsoffenen Sonntage naturgemäß begrüßt, aber auch nicht die räumliche Einschränkung. Pfarrer Steffen Barth von der evangelisch-lutherischen Kirchengemeinde Mossburg, zu der Wartenberg gehört, lehnte verkaufsoffene Sonntage generell ab. Der arbeitsfreie Sonntag sei "ein hohes Gut", er diene nicht nur als Tag für Gottesdienste, sondern der "konsumfreie Tag" als Ruhepol und "Kraftquelle für den Alltag". Wenn man aber auf die Verordnung bestehe, sollte man Supermärkte und Discounter ausschließen und darauf achte, nicht noch mehr und längere Öffnungszeiten an Sonn- und Feiertage anstreben. Sein Kollege Pfarrer Gregor Bartkowski vom katholischen Pfarrverband hatte keine Einwände gegen die verkaufsoffenen Sonn- und Feiertage

© SZ vom 08.04.2019 / .wil - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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