Wartenberg:Ungeklärter Punkt von 100 Euro

Bürgermeister Manfred Ranft wird die Entlastung verweigert

Draußen war es kalt für die Wartenden, die am Mittwochabend zur Sitzung des Wartenberger Marktgemeinderats wollten. Dafür ging es im Trauungszimmer des Wartenberger Rathauses ziemlich hitzig zu. Überraschend hatte sich der Marktgemeinderat vor seiner öffentlichen Sitzung getroffen, um geheim über die Jahresrechnung 2013 zu beraten. Was da besprochen wurde, war nicht zu hören, durch die Glasscheiben des Foyers aber sehr wohl zu sehen. Den Vorsitz in der Debatte hatte der zweite Bürgermeister Peter Schickinger (FWG) übernommen, also musste es sich um eine Sache handeln, bei der Bürgermeister Manfred Ranft (FWG) persönlich betroffen war. Unter den Wortführern tat sich besonders Eduard Ertl (Neue Mitte) hervor, der seine Argumentation gestenreich vorbrachte. Als Vorsitzender des Rechnungsprüfungsausschusses hatte er offenbar noch Klärungsbedarf.

Des Rätsels Lösung offenbarte sich dann bei Punkt 6 der Tagesordnung des öffentlichen Sitzungsteils. Dort stimmte der Marktgemeinderat der Jahresrechnung 2013 mit einem Verwaltungshaushalt von 9 141 294,14 Millionen Euro und einem Vermögenshaushalt von 4 156 854,08 Euro zwar zu. Bürgermeister Ranft wurde aber wegen eines "ungeklärten Punktes", wie es hieß, die Entlastung verweigert und auf einen späteren Zeitpunkt zurückgestellt.

Ranft sagte der SZ am Donnerstag, bei dem "ungeklärten Punkt" handele es sich um eine Summe von 100 Euro, die er angeblich zu viel ausgegeben habe - "und das bei einem Haushalt von mehr als 13 Millionen Euro", ließ er zu der verweigerten Entlastung wissen. Mehr wolle er zu dem Sachverhalt nicht mitteilen, da es sich um einen "expliziten Fall" handele und jedes Wort mehr die im Marktgemeinderat vereinbarte Geheimhaltung gefährde.

© SZ vom 22.01.2016 / wos - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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