Wartenberg:Tiefgarage wird favorisiert

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Die Baugrube für den Erweiterungsbau ist fertig. Sie ist 31 auf 24 Meter groß. Dafür wurden rund 12 000 Kubikmeter Bodenmaterial ausgehoben. (Foto: Renate Schmidt)

Gemeinderat lehnt neuen Vorschlag in der Stellplatzfrage für die Personalwohnungen der Klinik ab

Von Gerhard Wilhelm, Wartenberg

Die Baugrube für den Erweiterungsbau der Wartenberger Klinik ist inzwischen fertig und Anfang Dezember soll die Bodenplatte eingesetzt werden. In den nächsten knapp zwei Jahren soll dann der Neubau mit 48 Patientenzimmern auf vier Ebenen fertig sein. Dann wird die Klinik auch deutlich mehr Personal benötigen. Ob die zwei dafür geplanten Gebäude mit 43 Wohnungen auf dem Geländes des derzeit noch stehenden Bründlhofs fertig sind, ist offen. Erneut hat der Gemeinderat in seiner jüngsten Sitzung die Änderung des Bebauungsplans "Am Bründlhof" abgelehnt. Die Lösung, die benötigten Parkplätze - insgesamt 92 nach der Stellplatzsatzung - oberirdisch auf dem Bründlhofgelände sowie auf dem Klinikparkplatz auf der gegenüberliegenden Straßenseite auszuweisen wurde abgelehnt. Die Klinik soll entweder wieder mit einer Tiefgarage planen oder die Wohnungsanzahl senken, damit alle Stellplätze direkt an den zwei Gebäuden errichtet werden können.

Rund fünf Millionen Euro will die Klinik investieren, damit ihr Personal bezahlbare Wohnungen bekommt. 73 Stellplätze sah ein erster der Entwurf des Planers vor, 37 davon in einer Tiefgarage, regulär nach der Stellplatzsatzung sind aber 92 Stellplätze nachzuweisen. Und darauf wollen die Gemeinderäte auch weiterhin bestehen, da die Klinik das östlich geplante Haus nicht mehr als Wohnheim errichten will, sondern als Haus mit 27 eigenständigen Appartements. Im vorherigen Bebauungsplanentwurf wurde der Klinikparkplatz in das Satzungsgebiet einbezogen und eine Vergrößerung des Klinikparkplatzes um 20 Stellplätze eingeplant. Die Klinik hatte die Erweiterung beantragt, um dort Stellplätze unterzubringen. Hintergrund sind die hohen Baukosten, die wegen ungünstiger Bodenverhältnisse für den Bau einer Tiefgarage anfallen würden.

Der Gemeinderat hat aber Bedenken, die notwendigen Stellplätze auf den Klinikparkplatz zu verlagern. Zum einen, weil dort Parkende die Kreisstraße überqueren müssten, um zu ihrem Stellplatz zu gelangen, zum anderen, weil befürchtet wird, dass Fahrzeuge im Wohngebiet oder auf der Badstraße abgestellt werden, um sich längere Wege zum Autostellplatz zu ersparen. Die Bereitschaft dürfte besonders gering sein, wenn man mit Kindern oder mit Lasten wie zum Beispiel Einkaufstüten unterwegs sei. Vorgeschlagen wurde deshalb im neuen Entwurf auf dem Klinikparkplatz nur die zweiten erforderlichen Stellplätze für Wohnungen größer 30 Quadratmeter und gegebenenfalls die dritten Stellplätze bei Wohnungen von mehr als 150 Quadratmeter Wohnfläche auszuweisen.

Für SPD-Gemeinderat Michael Paulini sind jedoch oberirdische Parkplätze grundsätzlich "die schlechteste aller Lösungen". Man würde sich einerseits damit alle Flächen zubauen und andererseits würde sich das Bild der Ortseinfahrt an der Stelle deutlich verschlechtern. "40 bist 50 geparkte Autos sehen nicht gerade schön aus." Für ihn komme nur eine Tiefgarage in Frage, auch wenn diese mehr koste. Auch Christian Pröbst (CSU) plädierte für eine Tiefgarage. "80 bis 100 Meter zu seinem Auto laufen, das macht man einfach nicht", sagte Pröbst. Auch Josef Sedlmaier bezog Position: "Wenn die Klinik das Geld für die Tiefgarage nicht ausgeben will, muss sie weniger Wohnungen planen, dann werden weniger Stellplätze benötigt".

Ein "Ja, aber", gab es von Markus Straßberger: "Wir müssen im Ort froh über so einen Arbeitgeber wie die Klinik sein und sollten ihn nicht wie andere Firmen ansehen". Die Klinik sei in einer besonderen Situation und dass sie bezahlbare Wohnungen schaffen wolle, sei zu unterstützen.

Letztlich wurde dann einstimmig beschlossen, dass Architekt Pezold erneut mit den Klinikplanern Kontakt aufnimmt und ausloten soll, wie doch alle Stell- und Parkplätze auf dem Bründlhof-gelände errichtet werden können. Und zwar auch unterirdisch.

© SZ vom 12.11.2018 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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