Wartenberg:Start mit der dritten Klasse

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Auch wenn die Mensa schon jetzt stark ausgelastet ist, sieht Rektor Adolf Geier für den Start der Ganztagsbetreuung für Grundschüler keine Probleme. (Foto: Renate Schmidt)

Der Markt Wartenberg plant eine Ganztagesbetreuung schon für die Grundschüler

Von Wolfgang Schmidt, Wartenberg

Am 11. März wird Adolf Geier, der Rektor der Marie-Pettenbeck-Schule, bei der Regierung von Oberbayern vorstellig werden, um den Plan voranzutreiben, in Wartenberg auch für Grundschüler ein Ganztagesangebot zu installieren. Das war für Geier ein Grund, dem Wartenberger Markgemeinderat den aktuellen Stand der Dinge zu präsentieren, nachdem vor gut einem Jahr der Plan geboren worden war. Klar ist, dass das Modell im nächsten Schuljahr mit der dritten Klasse starten und sukzessive ausgebaut werden soll. Noch unklar ist dagegen, ob es eine offene oder gebundene Form der Ganztagesbetreuung geben wird, was ganz maßgeblich von der Zahl der Schüler abhängt, die an dem Angebot interessiert sind. Geier machte kein Hehl daraus, dass er die gebundene Variante favorisieren würde.

Bei der gebundenen Ganztagsbetreuung wird auch am Nachmittag die Schülerbetreuung von Lehrkräften übernommen - deshalb ist auch ein weiterer Unterricht möglich. Bei der offenen Form erhalten die Schüler von externen Lehrkräften pädagogische Betreuung nach dem Schlussgong in der Schule. Die von Geier favorisierte Variante hängt derzeit noch in der Luft. Nach dem jetzigen Stand würden 21 von 50 Kindern in den derzeitigen zweiten Klassen einen Ganztagsbetrieb wählen, der Rest würde nach dem Vormittag nach Hause gehen. Eine Klassenteilung dürfe er bei dieser Konstellation aber nicht vornehmen, sagte Geier. Jetzt gäbe es verschiedene Möglichkeiten. Erstens könnten sich mehr Eltern als bisher für die Ganztagsbetreuung erwärmen - Geier sieht nach zwei Elternabenden gute Ansätze, dass das tatsächlich der Fall sein könnte. Oder es werden mehr Schüler, der Rektor sprach von sechs bis acht Kindern. Auch da sah Geier gute Chancen, unter anderem durch den Zuzug von Flüchtlingskindern. Dann könnte die Jahrgangsstufe dreizügig geführt werden, das Problem hätte sich erledigt. Die Ungewissheit kann sich allerdings noch bis Juni hinziehen. Geier gab zu, dass dieser Zustand für die Eltern alles andere als erfreulich sei, es sei aber leider nicht zu ändern.

Der zweite Grund, warum der Rektor der Marie-Pettenbeck-Schule dem Marktgemeinderat seine Aufwartung machte, war sein Wunsch nach einem klaren Bekenntnis zum Vorhaben, denn bei einer Ganztagsbetreuung muss sich natürlich auch das Raumprogramm ändern. Und diese Rückendeckung bekam er auch. Für das nächste Jahr reichen die Kapazitäten bei etwas Improvisationsgeschick noch aus, sagte Geier, auch wenn die Mensa schon jetzt an ihrer Kapazitätsgrenze angelangt ist. Des weiteren könne man aus einem großen Saal mit einer Trennwand deren zwei machen. Dann ist das Ende der Fahnenstange erreicht. Geier sagte, er habe lose mit dem Wartenberger Architekten Franz Pezold gesprochen, der eine praktikable Lösung in der Aufstockung der Grundschule sah. Das wird einiges kosten und Bürgermeister Manfred Ranft (FWG) versprach, "Geld in die Hand zu nehmen". Im Haushalt für 2017 sollen Mittel in Höhe 1,5 Millionen Euro eingestellt werden.

Michael Gruber (SPD) nutzte den Austausch über Formen der Kinderbetreuung, um wieder die Möglichkeit eines Schulkindergartens in die Diskussion einzubringen. Bekanntlich hat sich der Andrang vor zwei Jahren in sehr engen Grenzen gehalten, was ihm Ranft prompt ins Gedächtnis rief. Das konnte Gruber aber nicht davon abhalten, eine Aufstellung zu fordern, wie viele Kindergartenkinder in den beiden vergangenen Jahren vom Schulbesuch zurückgestellt wurden. "Die Dinge können sich ja durchaus ändern", sagte Gruber mit Verweis auf die Neuheiten im Schulbetrieb.

© SZ vom 23.02.2016 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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