Wartenberg:Schwieriger Start

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Mit mehrmonatiger Verzögerung soll es am 16. Januar nun mit dem neuen Waldkindergarten in Wartenberg losgehen

Der Platz zwischen Klinik und Zieglerweg ist mittlerweile gerodet und der Aufbau einer rund 40 Quadratmeter großen Schutzhütte für den Waldkindergarten könnte sofort los gehen, "aber wir warten jeden Tag auf die schriftliche Baugenehmigung", sagt Irene Hilf, die Referentin für Kommunikation an der Klinik Wartenberg. Am 16. Januar soll der neue Kindergarten in Wartenberg in Betrieb gehen: "Es sieht gut aus." Auch Isabell Haindl, die Kindergartenleiterin des Pfarrkinderhaus Wartenberg, sieht das so: "Die Signale, die wir vom Landratsamt bekommen haben, sind positiv, aber wir warten jetzt die schriftliche Genehmigung ab".

Isabell Haindl ist vorsichtig geworden, was den Waldkindergarten betrifft. Bereits der Weg bis jetzt war mit Hürden versehen. Nach mehreren Anläufen und harscher Kritik an verspäteten Unterlagen hat der Gemeinderat Wartenberg erst im Oktober die Betriebsträgervereinbarung für den geplanten Waldkindergarten zwischen dem Markt Wartenberg, der Klinik Wartenberg, auf deren Flur er stehen soll, und dem Träger, der Katholischen Pfarrkirchenstiftung Mariä Geburt Wartenberg, gebilligt. Bereits im Juli hatte es geheißen, dass die Verträge mit der Klinik und dem Träger kurz vor der Unterzeichnung stünden. Am 1. Januar 2107 soll es eigentlich losgehen, hieß es lange, sowieso ein paar Monate später als ursprünglich geplant und mit einem anderen Träger. Die Kirche sprang im Sommer für die Johanniter ein.

Nun soll statt eines mobilen Bauwagens eine stabile kleine Schutzhütte mit einem Gasofen aufgestellt werden. Die notwendige Einrichtung und ein Kompost-WC-Häuschen stellt die Klinik zur Verfügung. Die Gemeinde beteiligt sich an den Kosten zur Hälfte, maximal mit 30 000 Euro. Auf einen mobilen Bauwagen hat man bewusst verzichtet. "Als wir erfuhren, wie teuer die Unterkonstruktion für die Lösung ist, dachten wir uns, das Geld stecken wir lieber in eine stabile Hütte", sagt die Kindergartenleiterin. Was man unterschätzt habe, so Haindl, sei die Bürokratie dafür: "Bauantrag, Prüfstatikbericht. Wir hatten nicht gedacht, was wir alles brauchen." Sobald die Genehmigung da ist, soll es losgehen. Die Hütte wird massive Holzwände haben und eine überdachte, 19 Quadratmeter große Terrasse, damit die Kinder auch bei Regen draußen sein zu können. Die Hütte selber ist zweigeteilt: ein großer Aufenthaltsraum und einer für die Garderobe, Gerätschaften und eine kleine Küchenzeile.

Egal ob die Hütte am 16. Januar fertig ist oder nicht: "Wir fangen an dem Datum an", sagt Isabell Haindl. Denn auch wenn die Hütte noch nicht fertig sei, stelle die Klinik in ihrem Haus einen Schutzraum zur Verfügung. Bisher seien sechs Kinder fest angemeldet worden, weitere fünf könnten im späteren Frühjahr dazu stoßen. "Das Problem ist, dass wir mitten im Kindergartenjahr starten, sonst geht es erst im September los", sagt Haindl. Aber es gebe auch Eltern, deren Kinder derzeit in der Krippe seien, die schon Interesse angemeldet haben. Noch keine Anmeldung liege von Beschäftigten der Klinik vor. Da die Klinik die Hälfte des Betriebsdefizits übernimmt, darf sie auch vorrangig die Hälfte der Plätze mit eigenen Kindern belegen. "Die Eltern dort sind wohl etwas vorsichtiger geworden. Die glauben erst daran, dass es den Waldkindergarten gibt, wenn er in Betrieb ist, nachdem zwei potenzielle Starttermine scheiterten", sagt die Kindergartenleiterin. Sie ist sich aber sicher, dass alle 20 Plätze spätestens im September 2017 belegt sind.

© SZ vom 28.11.2016 / wil - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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