Wartenberg:Pflegepersonal ohne Auto

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Weil viele Mitarbeiter kein Fahrzeug besitzen, will die Klinik auf einen Teil der Stellplätze verzichten

Von Gerhard Wilhelm, Wartenberg

Einen Schritt weiter ist die Planung der Klinik Wartenberg für ihre Personalwohnungen anstelle des Bründlhofs an der Badstraße. Der Marktgemeinderat hat jetzt dem Entwurf des Architekten Franz Pezold für die Änderung des Bebauungsplanes zugestimmt, der die Stellung der zwei geplanten Häuser betrifft. Es war bemängelt worden, dass die nebeneinander und nur ein paar Meter versetzt stehenden Häuser den Eindruck erwecken würden, dass es sich um ein Gebäude mit einer Länge von 85 Meter handle. Jetzt wurde ein Haus mit der Größe von 18 auf 35 Meter um 90 Grad gedreht, das zweite mit 16 auf 40 Meter verlauft weiterhin parallel zur Badstraße. Noch offen ist die Zufahrtssituation. Sie soll an eine geplante Querungshilfe zur Klinik angepasst werden.

Rund fünf Millionen Euro will die Klinik investieren, damit ihr Personal bezahlbare Wohnungen bekommt. Die Klinik hat laut Architekt Pezold nun entschieden, das östlich geplante Haus nicht mehr als Wohnheim zu errichten, sondern als Haus mit 27 eigenständigen Appartements zwischen 30 bis 45 Quadratmeter Größe und ohne Gemeinschaftseinrichtungen.

Damit hat der Gemeinderat kein Problem, aber mit der Aussage der Klinik, dass es vorkommen könne, dass das Arbeitsverhältnis eines Mieter endet und dieser die Personalwohnung trotzdem weiter bewohnt. Das sei aber, so die Klink, eher die Ausnahme. Allerdings gelte, so Pezold, in diesem Fall nicht mehr ein reduzierter Stellplatzschlüssel, sondern die Stellplatzsatzung der Gemeinde. 73 Stellplätze sah der Entwurf des Planers vor, 37 davon in einer Tiefgarage, regulär nach der Stellplatzsatzung sind 92 Stellplätze nachzuweisen. Und darauf wollen die Gemeinderäte auch bestehen. Die Klinik will weniger und eventuell auf die Tiefgarage verzichten, um Kosten zu sparen. Sie begründet dies damit, dass ein großer Teil des Personals aus dem Ausland komme und kein Auto besitze. Der Parkplatz der zuletzt gebauten Wohnanlage steht laut Klink zu zwei Drittel leer.

Noch offen ist, wie die Wohnungen von der Badstraße aus erreicht werden sollen. Pezold hatte den Vorschlag einer Plaza übernommen: eine öffentlich gewidmete Zufahrtsfläche mit ovalem Platz in der Mitte. Auf der Plaza sollen Lastwagen wie Müllfahrzeuge oder Möbeltransporter wenden können. Auf Anregung von Peter Schickinger (FW) soll aber wegen der zu erwartenden hohen Zahl von dort wohnenden Beschäftigten eine Querungshilfe zur Klinik errichtet werden. Einem von Michael Gruber (SPD) favorisierten Kreisverkehr, der dann auch das Tempo auf der abschüssigen Straßen reduzieren würde, gab Bürgermeister Manfred Ranft (FW) wegen der hohen Kosten - "um 500 000 Euro" - wenig Chancen. Die Straßenbaubehörde soll nun die beste Stelle für eine Querung feststellen. Ebenfalls aufgenommen werden soll im Bebauungsplan auf Wunsch von Markus Straßberger (CSU), dass auf dem Gelände Anschlüsse für Strom-Tankstellen verlegt werden, was die Klinik ohnehin geplant hatte. Gesprochen werden soll mit der Klinikleitung auch über eine Kostenbeteiligung für die Verlegung des Spielplatzes auf dem Gelände. Er soll nach Süden kommen, um Platz für ein Sechsfamilienhaus zu schaffen, das auf Gemeindegrund gebaut werden soll.

© SZ vom 24.09.2018 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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