Wartenberg:Noch bessere Konditionen

Lesezeit: 1 min

Mehrgenerationenhaus wird jetzt über einen anderen Topf finanziert

Von Wolfgang Schmidt, Wartenberg

Über die Laufzeit von 40 Jahren werde der Markt Wartenberg keinen Cent an Mitteln im Haushalt für das Mehrgenerationenprojekt im Alten Schulhaus einstellen müssen. Das hat Wartenbergs Bürgermeister Manfred Ranft (FWG) im September gesagt. Nach einer Besprechung bei der Regierung von Oberbayern stellt sich die Lage sogar noch rosiger dar. Denn jetzt wird die Gemeinde Fördermittel aus dem seit Januar dieses Jahres gültigen Kommunalen Wohnraumförderungsprogramm in Anspruch nehmen, wie der Marktgemeinderat am Mittwochabend einstimmig beschlossen hat. Der Antrag auf die in Aussicht gestellte einkommensorientierte Förderung wird zurückgezogen, die angebotenen Darlehen der kommunalen Förderbank Bayern-Labo werden nicht angenommen.

Das bringt für Wartenberg noch einmal erhebliche Vorteile. Jetzt wird es laut Ranft einen Zuschuss von 792 000 Euro statt der ursprünglich erwarteten 289 300 Euro geben. Das Darlehen in Höhe von 898 000 ist auch nicht mehr an das Gesamtpaket gekoppelt, das heißt, die Gemeinde kann auch die günstigen Konditionen der Hausbank nutzen. Für die Förderung ist jetzt allerdings Bedingung, dass für den geplanten Mehrzweckraum ein Konzept gefunden wird, das sehr stark auf eine öffentliche Nutzung setzt. Dort sollten Veranstaltungen, Ausstellungen, Konzerte und Ähnliches stattfinden. Neu ist auch, dass die künftigen Bewohner nicht ausschließlich anerkannte Asylbewerber, sondern generell sozial Schwache sein werden. Das Belegungsrecht hat dabei die Gemeinde.

Damit erfährt auch Michael Paulini (SPD) eine späte Genugtuung. Dieser hatte bei dem vom Marktgemeinderat im Vorjahr beschlossenen Konzept die "soziale Komponente für Wartenberger Bürger" vermisst und deshalb stark angezweifelt, ob die Integration von Flüchtlingen überhaupt gelingen könne, wenn diese im Haus unter sich blieben. Und dafür habe er auch noch Prügel bezogen, merkte Paulini in der Sitzung an. Wegen der vermeintlich missachteten sozialen Gerechtigkeit hatte der SPD-Mann auch einen Brief an den bayerischen CSU-Innenminister Joachim Hermann geschrieben. Nach sechs Wochen kam sogar eine Antwort in Form eines dreiseitigen Schreibens. Was Wunder, dass wegen der neuen Entwicklung am Mittwochabend ein breites Grinsen um Paulinis Lippen spielte.

© SZ vom 20.02.2016 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
Zur SZ-Startseite

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: