Wartenberg:Masterplan Pesenlern

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Ein Gesamtbebauungsplan soll den Dorfcharakter des Orts bewahren

Der Vorentwurf für den Bebaungsplan Pesenlern ist zwar vom Gemeinderat Wartenberg ist in fast allen Punkte für gut befunden worden. Nur beim Thema Verhinderung von Arbeiterwohnheimen muss Architekt Franz Pezold noch einmal nachbesseren. Keinen Bedarf sah die Mehrheit des Gemeinderats für Querungshilfen an der Ortsstraße, wie sie Michael Gruber (SPD) gefordert hatte.

Der Bebauungsplan Pesenlern wurde notwendig, weil in den vergangenen Jahren immer mehr Bauanträge für den Ort eingereicht worden waren, bei denen die Gemeinde Bedenken hatte - wegen des Hochwasserschutzes, der Bebauungsdichte, der Art der Nutzung, der Erschließung oder dem Erscheinungsbild. So wurde aus ursprünglich drei Einzelplänen ein Gesamtplan. Ziel soll sein, den Dorfcharakter von Pesenlern zu erhalten. Der könnte zum Beispiel durch ein Arbeiterwohnheim mit 30 Wohnungen verloren gehen. "Das muss unbedingt verhindert werden", sagte Christian Pröbst (CSU) und wurde vom ganzen Gemeinderat bestätigt. "Wir wollen kein Hoteldorf", sagte Josef Sedlmeier (CSU).

Pezold verwies zwar darauf, dass er im Bebauungsplan einen Passus eingefügt habe, wonach für Wohnheime mehr Stellplätze nachgewiesen werden müsse, was seiner Meinung nach die Zahl und Größe von Wohnheimen automatisch begrenze. Er wurde vom Gemeinderat dennoch beauftragt, sich einen weiteren Passus einfallen zu lassen, um Arbeiterwohnheime sicher zu verhindern.

Uneins war sich der Gemeinderat beim Thema Querungshilfen in Pesenlern. Michael Gruber hatte diese erneut gefordert, weil die Gemeinde die Sicherheit der Bürger im Auge haben müsse. Eine Umfrage unter den Pesenlern, an der 75 Prozent der Bürger im Ort teilgenommen hatten, hatte ergeben, dass 90 Prozent von ihnen Querungshilfen ablehnt. Gruber erklärte, zu dem Ergebnis sei es nur deshalb gekommen, weil man den Bürgern mitgeteilt habe, dass sie dafür zahlen müssen. "Wenn man solche Drohungen ausspricht, muss man sich nicht wundern, wenn man dieses Ergebnis bekommt."

Das sah Pröbst ganz anders: "Für mich ist es mehr ein fairer Umgang mit den Bürgern, dass sie sich nach der Straßenausbaubeitragssatzung am Bau finanziell beteiligen müssen eventuell". Und nicht im Nachhinein aus allen Wolken fallen, wenn die Rechnung komme.

© SZ vom 04.12.2017 / wil - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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