Wartenberg:Lindenallee: Mehr Bäume gefordert

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Die angkündigten Nachpflanzungen reichen Bund Naturschutz nicht

Zu den Nachpflanzungen an der Lindenallee von Wartenberg bis Schröding hat die Kreisgruppe der Bund Naturschutz Erding jetzt Stellung genommen. Das neue Konzept des Landratsamts, das nun 70 neue Bäume vorsieht, sei "ein wichtiger erster Schritt", wird Gabriele Betzmeir, Kreisvorsitzende des Bund Erding, in einer Pressemitteilung zitiert. Der Bund vergisst in seinem Schreiben aber nicht auf die Vorgeschichte hinzuweisen: Im Frühjahr 2018 hatte der Umweltausschuss des Landtages die Petition des Bund Naturschutz Erding mit über 2000 Unterschriften zum Erhalt des Naturdenkmales "Lindenallee von Wartenberg bis Schröding" einstimmig gewürdigt - mit der Aufforderung, alle Möglichkeiten einer Nachpflanzung in den entstandenen Lücken zu nutzen. "Trotzdem wurden erst mal keine Bäume der einzigartigen, über 100-jährigen Allee nachgepflanzt", heißt es weiter. Als Begründung sei vom Straßenbauamt genannt worden, dass die Linden am Straßenrand einem zu großen Stress ausgesetzt seien. Auch sei der Brandkrustenpilz viel zu gefährlich. Der Bund Naturschutz holte deshalb auch eine Stellungnahme eines Forstpathologen und Pilzforschers ein. "Sein Fazit: Mit etwas Sorgfalt kann man problemlos auch in der Flucht nachpflanzen", schreibt der Bund. Schließlich gelte es, "ein sehr bedeutsames Natur- und Kulturdenkmal des Landkreises Erding zu erhalten". Zudem besäßen Linden "auch eine sehr hohe Bedeutung für den Erhalt der Insektenvielfalt". Es sei "ein erster Erfolg der Bürger, die mit Unterstützung des Bund Naturschutz das Naturdenkmal am Leben zu erhalten wollen". Der Bund betont, dass mittlerweile über 200 Bäume gefällt worden sind, "so dass mit 70 Neupflanzungen bei weitem nicht alle Lücken gefüllt werden können". Nun gelte es, weitere Bäume zu pflanzen "und auch die restlichen Lücken in der Allee zu füllen und Maßnahmen zum Schutz der Bäume zu ergreifen".

© SZ vom 04.11.2019 / regi - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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