Wartenberg:Jahrtausende altes Siedlungsland

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Vortrag zur archäologischen Geschichte Wartenbergs

Der Archäologische Verein Erding (AVE) bietet auf Einladung des Marktes Wartenberg einen öffentlichen Vortrag zum Thema Archäologie in der Gemeinde an. Denn in den vergangenen Jahren fanden in Wartenberg und Thenn bauvorgreifende archäologische Untersuchungen statt. Aktuell sind die Geländeforscher auch im Westen Wartenbergs bei der Erschließung eines Neubaugebietes zu Gange. Der Vortrag findet am Donnerstag, 21. April, 20 Uhr, im Gasthaus Reiter-Bräu in Wartenberg statt.

Die fruchtbaren Böden entlang der Strogen stellen Jahrtausende altes Siedlungsland dar, heißt es in einer Pressemitteilung. Schon lange bevor die Wittelsbacher in Wartenberg im Mittelalter ihre Burg auf dem Nikolaiberg bauten, existierte eine vielgestaltige Besiedlung, deren Spuren sich nur mehr in Form von unterirdischen Bodendenkmälern erhalten haben. Einige der Fundstellen waren bereits durch archäologische Luftbildaufnahmen oder Fundaufsammlungen bekannt, andere wurden erst im Zuge der Baumaßnahmen entdeckt.

Im Strogenpark an der Strogenstraße fanden sich in zwei Gruben je ein fast vollständiges Keramikgefäß, ein weiteres Gefäß, eine Schale, kann aus den Scherben zusammengesetzt werden. Die Machart der Keramik ist ziemlich einheitlich weshalb der größte Teil der Befunde ebenfalls der Frühen Bronzezeit um 2000 vor Christus angehört. Eindeutige klare Hausgrundrisse sind nur schwer zu auszusondern, aber vorab darf man drei Strukturen als solche interpretieren. Die frühe Eisenzeit um 700 vor Christus ist mit vollständig anpassenden Scherben einer mit Stempeldekor verzierten Keramik vertreten. Dazu passt auch eine Grube, die mit Eisenschlacken verfüllt war. Besonders schön ist ein kleines Steinbeil der Jungsteinzeit um 4000 vor Christus. Neben einer Einführung zur archäologischen Fundlandschaft im Markt Wartenberg und den Informationen zu den aktuellen Ausgrabungen wird aller Voraussicht nach ein Vertreter des Bayerischen Landesamtes für Denkmalpflege den Besuchern Rede und Antwort zur Gesetzeslage des Bayerischen Denkmalschutzgesetzes stehen.

© SZ vom 13.04.2016 / SZ - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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