Wartenberg:In den Ruhestand als Altbürgermeister

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Der amtierende Bürgermeister Christian Pröbst überreicht seinem Vorgänger Manfred Ranft (links) die Auszeichnung Altbürgermeister. (Foto: privat)

Manfred Ranft wird nach zwölf Jahren an der Spitze des Marktes Wartenberg für seine Verdienste geehrt

Von Gerhard Wilhelm, Wartenberg

Zwölf Jahre war Manfred Ranft (Freie Wähler) Erster Bürgermeister des Marktes Wartenberg. Zwölf Jahre, in denen viele passiert ist und sich viel in der Gemeinde verändert hat. Jetzt wurde ihm für seine Verdienste der Titel Altbürgermeister verliehen. Eigentlich sollte der Ehrentitel an Manfred Ranft im Zuge eines Festabends bei einem Menü und unter Beisein von Ehrenbürgern, Gemeinderäten und geladenen Gästen stattfinden. Dabei sollten dann auch die nach der Kommunalwahl im März ausgeschiedenen Gemeinderäte geehrt und verabschiedet werden. Doch Corona machte dem einen Strich durch die Rechnung und die feierliche Verleihung fand im Rahmen einer Veranstaltung des Vereins Wittelsbacher Jagdhaus Wartenberg statt.

Schon am 17. Juni hatte der Marktgemeinderat beschlossen, Ranft den Titel eines Altbürgermeisters zu verleihen. "Manfred Ranft ist würdig, diesen Ehrentitel zu tragen und es ist mir eine große Ehre und Freude ihn mit den besten Grüßen des gesamten Gemeinderats verleihen zu dürfen", sagte Christian Pröbst (CSU), sein Amtsnachfolger, der während der Amtszeit von Ranft durchaus so manche Differenz im Gemeinderat mit dem Freien Wähler ausfocht. Im Rückblick würdigte Pröbst Manfred Ranft als "stets besonnenen Gestalter" der Marktgemeinde und nannte einige Stationen in dessen Amtszeit. Von der Ansiedlung des Edeka-Markts und des Drogeriemarkts Rossmann, der damit verbundenen Verlegung und des laufenden Neubaus des Recyclinghofs, die Erweiterung der Kläranlage, bis zur Anschaffung einer Drehleiter für die Feuerwehr, die Unterstützung des Volkstrachtenvereins beim Bau des Trachtenstadls und des Skiclubs beim Bau des Vereinsheims, bis hin zur Sanierung der "Alten Schule", die jetzt saniert als Mehrgenerationenhaus und mit einem Bürgersaal als Veranstaltungsort dient. Vor allem letzteres Vorhaben hatte zu manchen Diskussionen im Gemeinderat geführt. Den "wohl schönsten persönlichen Erfolg" habe Manfred Ranft aber in seinem Kampf gegen seine schwere Krebserkrankung gefeiert, sagte Pröbst. Wegen der Krankheit hatte Ranft aber seine Amtszeit nicht beendet. Seinen Rückzug hatte er 2014 schon angekündigt. Mit 64 könne man aufhören, sagte er. So ganz aus der Politik wird er sich nicht verabschieden. Er sitzt weiterhin - als Altbürgermeister nun - im Kreistag.

"Altbürgermeister Gustav Weltrich hatte einst gesagt, dass Bürgermeister in Wartenberg der schönste Beruf der Welt ist, und darum wollte ich es auch werden", sagte Manfred Ranft bei der Ehrung. "Diese Entscheidung habe ich nie bereut und habe das Amt geliebt und alle Aufgaben gern gemacht." Letztlich habe man immer zusammen alles erreicht, nie alleine. Ein Charakterzug von Ranft, den auch sein Nachfolger lobte. Manfred Ranft dankte allen für die zwölf Jahre und wünschte dem neuen Marktgemeinderat und dem seit März gewählten Bürgermeister Pröbst allzeit ein gutes Händchen und viel Erfolg bei der Bewältigung der anstehenden Aufgaben, die wegen der Corona-Pandemie bestimmt nicht leichter werden. Aber sobald sich die Situation wegen Covid-19 beruhige, werde man die ursprüngliche große Feier für den Altbürgermeister und die ausgeschiedenen Gemeinderäten nachholen, versprach Christian Pröbst.

© SZ vom 30.09.2020 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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