Wartenberg:Altlasten auf Grundstück

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Wartenberg begrenzt Kostenübernahme

Eine böse Überraschung hat es bei der Bodenuntersuchung auf dem gemeindlichen Grundstück am Bründlhof gegeben, das die Marktgemeinde Wartenberg der Wohnungsbaugesellschaft des Landkreises Erding im Erbbaurecht übergeben hat, damit dort elf Sozialwohnungen entstehen können. Durch ein Gutachten, das von der Wohnungsbaugesellschaft in Auftrag gegeben wurde, ist bekannt geworden, dass auf dem Grundstück Altlasten sind. Das Landratsamt Erding vermutet, dass es sich dort wohl eine ehemalige aufgefüllte Lehmgrube handle, "deren tatsächliche horizontale und vertikale Ausdehnung sowie der Grad der Belastung mit Schadstoffen noch nicht genau bekannt ist". Die vorliegende erste Untersuchung des Grundbaulabors München habe Hinweise auf "ernst zu nehmende Schadstoffgehalte" ergeben. Es könne nicht ausgeschlossen werden, dass im Zuge der Bauarbeiten weitere, "eventuell auch höher belastete Bodenverunreinigungen erschlossen werden, welche unter Umständen auch tiefere Bodenschichten betreffen".

Die Wohnungsbaugesellschaft hatte daraufhin "unter dem Vorbehalt der Zustimmung des Aufsichtsrates" der Gemeinde vorgeschlagen, dass die Ausschreibung die Entsorgung als Eventualpositionen nach Maßgabe der Analyse aufnehmen soll. Sämtliche Kosten, die aus der Verunreinigung, deren Analyse und der Entsorgung entstehen, sollten sich Gemeinde und die Gesellschaft hälftig teilen.

Eine mittlerweile vorliegende Kostenschätzung für den Baugrubenaushub liegt vor. Diese veranschlagt für den Aushub und die Entsorgung von kontaminierten Material 93 412 Euro. Wenn keine Entsorgung nötig sei, bleibe es bei 14 042 Euro. Die mögliche Differenz würde dann 79 370 Euro betragen. Und davon will die Gemeinde die Hälfte übernehmen, 39 685 Euro, aber mehr nicht, denn es trieb die Gemeinde die Sorge um, wenn "extremer Sondermüll" im Boden liege, dass dann die Kosten vielleicht in die Hunderttausende gehen, wie Michael Pröbst (CSU) sagte. Zuletzt habe man eine Baugrube mit Sondermüll, weil die Wohnungsbaugesellschaft abspringt, da sich das Projekt nicht mehr rechne.

Michael Paulini (SPD) befürchtet dies nicht. Der Mietzins sei bei den bisher gebauten Wohnungen durch die Gesellschaft, bei der man im Übrigen Mitglied sei, "sehr sozial". Würden die Kosten steigen, würde das die Wohnungsbaugesellschaft auf den Mietzins und auf einen längeren Zeitraum verteilen. Der sei halt dann ein paar Cent mehr. So günstig würde man nie mehr zu sieben oder acht Sozialwohnungen kommen, die man selber belegen kann. Ein Problem habe man nur, "wenn man eine echte chemische Altlastbombe finde".

© SZ vom 24.10.2020 / wil - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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