Vorstellung neuer Projekte:Caritas zieht positive Bilanz

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Sogar finanziell geht es aufwärts, das Defizit wird heuer kleiner

Von Gudrun Regelein, Freising

Zwei neue Projekte, das Alveni Jugendhaus in Au und der Psychiatrische Krisendienst, der am 1. Dezember die Arbeit aufnahm, wurden bei der diesjährigen Mitgliederversammlung des Caritas Zentrums Freising am Mittwoch vorgestellt. In der stationären Jugendeinrichtung für unbegleitete minderjährige Flüchtlinge in Au ist Platz für bis zu 17 Jugendliche. Ende April trafen die ersten dort ein. Momentan lebten neun junge Männer zwischen 16 und 18 Jahren in der Einrichtung, die sowohl ein heilpädagogisches als auch ein betreutes Wohnen biete, berichtete Geertje Struck von der Caritas Freising. Betreut werden diese rund um die Uhr von Mitarbeitern der Caritas Freising - das pädagogische Team besteht aus zehn Teil- und Vollzeitkräften. Das Projekt lief zunächst in Kooperation mit dem Jugendamt, seit September läuft es ganz unter der Regie der Caritas. Es sei gut angelaufen, hieß es bei der Versammlung, auch wenn man noch immer auf der Suche nach weiteren Mitarbeitern sei. "Alle Jugendlichen haben sich inzwischen eingelebt und fühlen sich wohl", sagte Struck, die Einrichtung werde nun nach und nach belegt.

Um den neuen Psychiatrischen Krisendienst für die Landkreise Freising und Dachau ging es auch bei einer der vier Kuratoriumssitzungen, berichtete Pfarrer Axel Windecker. Menschen in einer akuten seelischen Krise finden dort telefonisch einen ersten Ansprechpartner. Das Angebot wird vom Bezirk Oberbayern finanziert. Weitere Themen in den Kuratoriumssitzungen waren die offene Ganztagesbetreuung am Dom- und am Camerloher-Gymnasium, die Erweiterung der Räume der Caritas Moosburg sowie das Alveni Jugendhaus. In einer eigenen Sitzung wurde der Frage nachgegangen, wie die Sammlungsgelder der Pfarreien eingesetzt werden.

Finanziell hat die Freisinger Caritas im Jahr 2015 mit einem Minus von etwa 500 000 Euro abgeschlossen - höher als noch im Jahr zuvor. 2014 wurde ein Defizit von knapp 390 000 verzeichnet. Die Steigerung des Verlusts begründete Caritas-Kreisgeschäftsführerin Carolin Dümer zum einem mit dem Kampf um den Caritas-Betrieb Rentabel. Zum anderen habe die Sozialstation "relativ schlecht" abgeschnitten. Bei Rentabel sei es nach wie vor schwierig, eine dauerhaft gesicherte Finanzierung zu erreichen, berichtete Dümer.

Das Jahr 2016 habe die Caritas "sehr konservativ" budgetiert. Wegen des neuen Jugendhauses in Au und des Aufbau des Krisendienstes sei vorsorglich ein Minus von 550 000 Euro eingeplant worden. "Wir werden aber wahrscheinlich ein wesentlich besseres Ergebnis erzielen", sagte Dümer. Voraussichtlich werde das Minus in diesem Jahr bei nur etwa 300 000 Euro liegen.

© SZ vom 18.11.2016 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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