Verkehrsschlagader wird gekappt:Runderneuerung der B 15

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Die Brücke der B15 über die Isen in Dorfen wird erneuert. Der Abriss beginnt im Mai, die Arbeiten werden auf etwa sechs Monate veranschlagt. (Foto: Renate Schmidt)

Wenn 2020 die Brücke über die Isen erneuert wird, soll gleichzeitig der seit vielen Jahren diskutierte Umbau der Bundesstraße im Dorfener Stadtgebiet erfolgen

Von Florian Tempel, Dorfen

Unsere Bundesstraße soll schöner werden, darin sind sich alle Fraktionen im Dorfener Stadtrat einig. Die Optik der B 15 im Stadtbereich ist aber nicht der entscheidende Aspekt. Vor allem geht es darum, dass Fußgänger, Radfahrer und auch Autofahrer besser quer über die stark befahrene Bundesstraße rüber kommen können. Seit langem wird über das Thema diskutiert, vor neun Jahren gab es einen Ideenwettbewerb, bei dem Profis Vorschläge zur Verbesserung und Verschönerung der B 15 in Dorfen machten. Passiert ist nichts. Nun aber soll es wirklich weitergehen. Das Straßenbauamt plant im Jahr 2020 den Abriss und Neubau der B 15-Brücke über die Isen. Das halbe Jahr, das als Bauzeit für eine neue Brücke angesetzt ist, soll gleichzeitig für den Straßenumbau genutzt werden. In der jüngsten Stadtratssitzung ging es um all die Dinge, die Dorfen bei der Städtebauförderung anmelden kann, damit man später einmal staatliche Zuschüsse dafür bekommt. Mit einem Kostenvolumen von 1,6 Millionen Euro stach der B 15-Umbau als größtes Projekt hervor. Überraschend war das nicht, da die CSU-Fraktion erst kürzlich in einem Antrag "Haushaltsmittel für den Ausbau der B 15" gefordert hatte. Im Gegensatz zu Anträgen aus anderen Parteien und Gruppierungen werden solche der CSU, der auch Bürgermeister Heinz Grundner angehört, vergleichsweise schnell beachtet. Grundner erklärte zudem, dass es sowieso schon seit bald zwei Jahren Treffen, Gespräche und Vorplanungen zur Verbesserung der B 15 gebe.

Robert Braun, Abteilungsleiter beim Straßenbauamt München, bestätigt das. Am kommenden Freitag werde das nächste Treffen stattfinden, bei dem die Stadt dann der Straßenbaubehörde ihre konkreten Ideen und Wünschen präsentieren wolle. Braun betont, dass sein Amt eigentlich nur eines vorhabe: die mehr als 80 Jahre alte Brücke über die Isen zu erneuern. Das sei "von unserer Seite her für 2020 vorgesehen". Sechs Monate lang wird dann die Verkehrsschlagader mitten in der Stadt gekappt. "Es macht aber schon Sinn", sagt Braun, dass man die Zeit auch dafür nutze, die Wünsche der Stadt zu realisieren.

Was genau und konkret gemacht werden sollte, ist noch ziemlich offen. Einig war man sich im Stadtrat darin, dass es synchron mit dem Brückenbau passieren sollte. Im Wesentlichen gibt es drei neuralgische Stellen, bei denen die Überquerbarkeit der B 15 verbessert werden soll: An der Kreuzung nahe der Klinik Dorfen, an der Kreuzung mit der Rosenau- und der Gartenstraße sowie auf Höhe des Supermarktgebiets. Außerdem sollen Radwege und Grünstreifen entlang der Straße geprüft werden.

Ludwig Rudolf (CSU) sagte, man sollte "die Ertüchtigung der B 15 energisch angehen". Heiner Müller-Ermann (SPD) befand, "wir waren uns von Anfang an einig, dass die Zeit des Brückenbaus auch für den B 15-Umbau verwendet werden muss". Günther Drobilitsch (Landliste) sah es genauso. Ursula Frank-Mayer (GAL) sagte, "wir müssen uns überlegen, was wir für uns machen wollen - nicht für die durchfahrenden Autos". Josef Jung (ÜWG) pflichtete ihr bei: "Wir müssen uns klar werden, was wir wollen und was wir machen können." Dass der Brückenneubau und ein Umbau der B 15 die Stadt wahrscheinlich auf Monate in ein wohl unvermeidbares Verkehrschaos stürzen wird, sprach niemand an.

Robert Braun vom Straßenbauamt sagte, dass als konkrete Änderungen auf der B 15 vieles denkbar und möglich sei. Selbst Tempo 30 sei nicht ausgeschlossen, ebenso wenig wie Kreisverkehre oder sogenannte Minikreisel, wie sie zum Beispiel in der Stadt Erding immer häufiger werden. Mehr noch als das Straßenbauamt habe dabei aber das Landratsamt zu entscheiden.

© SZ vom 11.12.2018 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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