Verkehrskonzept für Dorfen:Mehr Räder, weniger Autos

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Grüne beantragen Mitgliedschaft in der Arbeitsgemeinschaft fahrradfreundliche Kommunen

Von Thomas Daller, Dorfen

Die Dorfener Grünen wollen, dass die Stadt Mitglied der "Arbeitsgemeinschaft fahrradfreundliche Kommunen (AGFK) in Bayern" wird. Sie haben daher den Antrag gestellt, die Aufnahme zu beantragen und die notwendigen Voraussetzungen dafür zu schaffen. Ziel ist es, mit Hilfe der AGFK ein förderwürdiges Radkonzept für Dorfen auf die Beine zu stellen. Wie berichtet, drängt die Zeit: Im Frühjahr 2020 wird die B 15-Brücke über die Isen in Dorfen abgerissen, um Platz für einen Neubau zu schaffen. Dadurch wird sich ein großer Teil des Verkehrs auf die historische Altstadt verlagern.

In der Begründung weist GAL-Stadträtin Ursula Frank-Mayer darauf hin, dass der Dorfener Stadtrat bereits den Grundsatzbeschluss gefasst habe, Dorfen müsse bis zum Jahr 2035 CO2-neutral sein. Neben dem Strom- und dem Wärmesektor spiele die Mobilität dabei eine entscheidende Rolle. Drei wichtige Pfeiler seien dabei: die Modernisierung der Fahrzeugflotte, Verkehr auf das Fahrrad verlagern sowie Verkehr integriert verlagern und vermeiden. "Dem Radverkehr kommt somit neben den anderen Säulen eine wichtige Rolle beim Klimaschutz zu", schreibt Frank-Mayer.

Um ein förderwürdiges Radkonzept auf die Beine zu stellen, biete die AGFK den Kommunen Unterstützung an. Die AGFK Bayern ist ein Netzwerk bayerischer Kommunen, das 2012 von 38 Gründungsmitgliedern und mit maßgeblicher Unterstützung der Bayerischen Staatsregierung ins Leben gerufen wurde. Politik und Verwaltung erhalten mit der koordinativen Geschäftsstelle der AGFK Bayern einen zentralen Ansprechpartner. Mittlerweile gehören bayernweit über 60 Landkreise, Städte und Gemeinden dem Netzwerk an. Schirmherr ist der Bayerische Staatsminister des Innern, Joachim Herrmann.

Zentrales Anliegen des Vereins sei die feste organisatorische Verankerung der Radverkehrsförderung in der Kommune. Die AGFK biete seinen Mitgliedern eine Interessensvertretung gegenüber Land, Bund, der EU sowie anderen Dritten, Erfahrungs- und Informationsaustausch im Netzwerk der AGFK Bayern, Beratung und Hilfestellung, gemeinsame Öffentlichkeitsarbeit, Veranstaltungen und Seminare sowie die Auszeichnung als "Fahrradfreundliche Kommune in Bayern".

Eine Mitgliedschaft bei der AGFK sei ein hilfreiches Instrument für Dorfen, systematische Verbesserungen für die Radverkehrs-Infrastruktur zu planen und umzusetzen und damit den Anteil des Radverkehrs am gesamten Verkehrsaufkommen zu steigern. Der Mitgliedsbeitrag in der AGFK Bayern betrage 1000 Euro im Jahr.

"Unsere Stadt hat mit ihren kurzen Entfernungen eine ideale Größe, um zahlreiche Strecken des täglichen Lebens mit dem Fahrrad zurückzulegen", schreibt Frank-Mayer. "Voraussetzung aber ist, dass die Infrastruktur danach ausgerichtet ist. Nur dann steigen die Bürger auf das Fahrrad um, das lehren die Erfahrungen in anderen Kommen sowie anderen Ländern, in denen der Fahrradverkehr gefördert wird." Voraussetzung für eine zukunftsweisende Verkehrspolitik in Dorfen sei, dass die Stadträte die Notwendigkeit eines fachlich fundierten Verkehrskonzeptes zur Verbesserung des Radverkehrs erkennen. Die beantragte Aufnahme in die Arbeitsgemeinschaft fahrradfreundliche Kommune sei ein konkreter Schritt dorthin.

© SZ vom 16.08.2019 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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