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Andreas Hartl kehrt als Stadtrat zurück

Fast 40 Jahre war Andreas Hartl geschäftsleitender Beamter der Dorfener Stadtverwaltung, 2012 ist er in den Ruhestand gegangen. Nun ist er als Nachrücker der GAL für Dorette Sprengel Stadtrat geworden. Bürgermeister Heinz Grundner, mit dem Hartl noch viereinhalb Jahre beruflich zusammengearbeitet hatte, vereidigte ihn am Mittwoch in der Stadtratsitzung.

Vorher wurde Dorette Sprengel verabschiedet, die seit 1996 Stadträtin und somit das dienstälteste weibliche Stadtratsmitglied war. Die promovierte Agraringenieurin hatte aus Verärgerung über Bürgermeister Grundner ihr Amt niedergelegt; sie warf ihm insbesondere eine unzureichende Informationspolitik in Zusammenhang mit der Bewerbung zur Landesgartenschau und der Sportstättenverlagerung vor. Bürgermeister Grundner betonte bei ihrer Verabschiedung, Sprengel sei zwar "hart in der Sache" gewesen, aber sie sei "nie persönlich" geworden.

Andreas Hartl, der ihre Nachfolge antritt, hat nach eigenen Angaben von 1972 bis Ende 2011 an mehr als 800 Sitzungen teilgenommen. Den 70-Jährigen zeichnet nicht nur ein enormes kommunalrechtliches Fachwissen aus, er gilt auch als ausgleichend, was bei den oft hitzigen Debatten im Dorfener Stadtrat eine wertvolle Eigenschaft ist.

Bei den Kommunalwahlen 2014 kandidierte Hartl auf der GAL-Liste und holte dabei 1430 Stimmen. Seine politische Richtung ist geprägt von seinem Interesse für Natur und Umwelt. Hartl begeistert sich seit Jahrzehnten für die Naturfotografie und zählt bundesweit zu den besten dieses Fachs. Insbesondere seine Aufnahmen von Süßwasserfischen sind in vielen Werken der Fachliteratur zu finden. Sein Fachwissen über die Flora und Fauna des Isentals stellte er auch dem Widerstand gegen den Bau der Autobahn A 94 zur Verfügung, wohl wissend, was durch dieses Projekt alles verloren gehen kann.

Seit er im Ruhestand ist, hat er auch viele Reisen zusammen mit dem vielfach preisgekrönten Naturfilmer Jan Haft unternommen, bei denen sie Material für neue Filme gesammelt haben. Aufgrund seiner Begeisterung für diese Tätigkeit und aufgrund seines Alters habe er schon abgewogen, ob er als Nachrücker in den Stadtrat einziehen solle. Aber nachdem er kandidiert habe, trete er nun auch an. Allerdings sieht er darin keine längerfristige Perspektive, sondern nur bis zu den Kommunalwahlen 2020.

© SZ vom 08.09.2018 / tdr - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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