Über Strogen in Wartenberg:Brüchiger Übergang

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Die Rockelfinger Brücke aus dem Jahr 1972 muss einer neuen aus Stahl weichen. Zum einen, weil sie alterungsbedingt saniert werden muss und bei Hochwasser zu wenig Luftraum über den Fluss Strogen hat. (Foto: Renate Schmidt)

Alter und Hochwasser machen neue Brücke notwendig

Die Hochwasserproblematik und das Alter machen es notwendig, dass in Wartenberg Brücken über die Strogen erneuert werden müssen. An erster Stelle ist die Rockelfinger Brücke aus dem Jahr 1972 mit einer Spannweite von 18 Metern zwischen der Strogenstraße und dem Friedhof/Festplatz an der Reihe. Die neue Stahlbrücke wird mit rund 110 000 Euro plus Nebenkosten veranschlagt und soll rund 40 Zentimeter höher den Fluss bei Hochwasser überspannen. Beim letzten Ereignis stand das Wasser an der Brücke an, wie Gemeinderäte in der jüngsten Sitzung schilderten. Auch die "Hartl-Brücke" in der Aufhamer Straße und die "Appoldinger Brücke", die auf dem Weg vom Kreisverkehr zum Kanal-Tunnel liegt, müssen saniert werden.

Über die Notwendigkeit der Erneuerung der Brücke gab es keine Diskussion. Untersuchungen hatten gezeigt, dass bei der derzeitigen Konstruktion sogenannter Sigma-Stahl verwendet wurde. Dieser, so Christian Eltschig vom beauftragten Ingenieurbüro Brandl und Eltschig in Freising, entwickle Risse bei Feuchtigkeit und diese könnten zu Spontanbrüchen führen.

Zur Diskussion standen bei der neuen Brücke drei Varianten: eine reine Stahlbrücke, eine Stahlfachwerkbrücke oder eine Holztrogbrücke. In allen Fällen sollte ein "tragendendes Geländer" zum Einsatz kommen, das das Gewicht der Brücke trägt. Der Vorteil, wenn man es bei der bestehenden Breite belässt: die vorhandenen Auflieger können weiter verwendet werden. Gegenüber der vorhandenen Rockelfinger Brücke zeichnen sich die neuen Varianten durch ein geringeres Eigengewicht aus.

Obwohl einigen Gemeinderäten die Holztrogbrücke aus optischen Gründen besser gefiel, entschied man sich mit nur einer Gegenstimme - Michael Paulini (SPD) - für die Stahlfachwerkbrücke. Wie Eltschig erklärte, müssten die Holzbohlen in der Regel nach zehn bis 15 Jahren ausgetauscht werden. Zudem sei die Nutzungsdauer nur auf rund 60 Jahre angelegt, während die Stahlkonstruktion rund 100 Jahre halte. Auch werde der Holzbelag trotz Riffelung bei Nässe schnell rutschig. Um die Stahlbrücke gefälliger zu machen riet CSU-Fraktionssprecher Christian Pröbst zur Verwendung von Leuchtmitteln und Glaselementen im Geländer.

Jetzt muss nur noch das Wasserwirtschaftsamt zustimmen, denn auch die neue Brücke schafft nicht die eigentlich geforderte Mindestüberspannung bei Hochwasser von einem Meter.

© SZ vom 17.03.2017 / wil - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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