Taufkirchen:Schutz-Polster gegen das Virus

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Bei der Maskenübergabe auf dem Werksgelände von Himolla: Das Unternehmen, das Polstermöbel herstellt, hat tausende von Schutzmasken und Kittel genäht und vor kurzem einen Teil davon der Gemeinde Taufkirchen überlassen. Sie werden in den beiden Seniorenheimen dringend benötigt. (Foto: Thomas Daller)

Himolla hat Tausende Schutzmasken und Kittel angefertigt und sie dem Landkreis zur Verfügung gestellt. Einen Teil davon hat das Polstermöbelunternehmen nun der Gemeinde Taufkirchen für die Pflegeheime überreicht

Von Thomas Daller, Taufkirchen

Himolla hat 500 Mund-Nase-Masken und 100 Kittel für die Gemeinde Taufkirchen angefertigt, die nun in den Pflegeheimen Villa Moosen und Pichlmayr zum Einsatz kommen sollen. Darüber hinaus wird ein Teil der Masken im Rathaus vorrätig gehalten. Senioren, die noch keine haben, können sich dort eine abholen. Der Polstermöbelhersteller hat die Masken im Auftrag der Gemeinde angefertigt, wollte dafür aber kein Geld annehmen. "Das spendieren wir", sagten die beiden Geschäftsführer Ralph Bestgen und Thomas Lehner bei der Übergabe der Pakete.

Himolla hatte in den vergangenen Wochen Kurzarbeit angemeldet und fährt derzeit die Produktion wieder hoch. Während der Kurzarbeit lief lediglich die Arbeit in der Näherei weiter. Himolla hatte dem Landratsamt angeboten, dort Masken und Kittel nähen zu lassen und das Landratsamt war froh über diese Offerte. Material und Know-how war vorhanden und dem Landratsamt gelang es zudem, eine große Rolle Spezialvlies vom Wirtschaftsministerium zu erhalten; damit war der Nachschub gesichert. Diese bestellten 5000 Masken und 3000 Kittel sind mittlerweile fertig und ausgeliefert, im Anschluss daran wurden nun die Masken und Kittel für die Taufkirchener Seniorenheime angefertigt. Weitere Masken sind in Anfertigung: Himolla benötigt sie für seine 300 Mitarbeiter in der Verwaltung und 600 in der Fabrik. Jeder soll drei Baumwollmasken erhalten, damit er in der Arbeit keine Kollegen ansteckt. Die Masken sind wiederverwendbar und können bei 60 Grad gewaschen werden. Nicht zuletzt hat auch das Landratsamt noch einmal nachgeordert: Weitere 3000 Masken soll Himolla noch liefern. An den Masken und Kittel für das Landratsamt will Himolla "keinen Cent verdienen", berechnet wurden nur Lohn- und Materialkosten.

Bürgermeister Franz Hofstetter (CSU) bedankte sich bei den Mitarbeitern und bei der Geschäftsführung für die Spende, die einen Wert von etwa 2500 Euro hat. Himolla sei ein Unternehmen, das die Krise meistern müsse und dennoch Zeit finde und Material opfere, um Masken und Kittel herzustellen. Das sei ein "Zeichen der Verbundenheit mit der Gemeinde". Geschäftsführer Bestgen sagte, die Masken seinen von 20 Näherinnen und sechs Auszubildenden von früh bis spät genäht worden, die sich sehr gerne in den Dienst der Sache gestellt hätten, weil es um den Schutz ihrer Mitbürger gehe.

Von Montag an soll die Produktion von Polstermöbeln wieder richtig anlaufen. Himolla hat vorher ein Risikoprofil erstellt, welche Mitarbeiter unter Immunschwäche oder Vorerkrankungen litten, was sich auf etwa 30 Mitarbeiter summierte. Wer von ihnen anhand der Arbeitsabläufe nicht besonders geschützt werden kann , bleibt vorerst zuhause. Alle anderen kehren nun mit Maske an den Arbeitsplatz zurück.

© SZ vom 27.04.2020 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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