Taufkirchen:Raus aus der Verlustzone

Lesezeit: 2 min

Geschäftsführer Ruthner ist zuversichtlich, dass die Gemeindewerke bald Gewinne einfahren

Von Philipp Schmitt, Taufkirchen

Die Gemeindewerke Taufkirchen (GWT) sind auf einem gutem Weg: Das anvisierte Ziel der 2010 gegründeten Gesellschaft - eine schwarzen Null oder ein Jahresüberschuss - ist nach etlichen Jahresfehlbeträgen wegen des teuren Netzaufbaus nunmehr in Sichtweite. Die positive Entwicklung schilderte Geschäftsführer Christopher Ruthner dem Gemeinderat und legte den Beteiligungsbericht vor.

Ruthner sagte, er sehe für die Gemeindewerke aufgrund der hohen Akzeptanz des kommunaleigenen Betriebs in der Bevölkerung bei Strom, Wärme, Wasser und Gas gute Wachstumschancen. Ruthner ist seit 2015 Geschäftsführer der Stadtwerke Erding, die an den GWT beteiligt sind. 2018 fiel noch ein Jahresfehlbetrag von knapp 16 000 Euro an, allerdings war das besser als prognostiziert; Ruthner hatte mit einem Fehlbetrag von 30 000 Euro gerechnet. 2017 lag der Jahresfehlbetrag noch bei mehr als 150 000 Euro. Die Entwicklung sei also positiv: 2019 soll ein Jahresüberschuss von etwa 5000 Euro erreicht werden. "Wir sind auf einem sehr, sehr guten Weg", sagte Ruthner. "Wir freuen uns über die guten Aussichten", sagte Taufkirchens Bürgermeister Franz Hofstetter (CSU), der mit dem Erdinger OB Max Gotz (CSU) im Aufsichtsrat der GWT sitzt. Er fügte an, er hoffe, dass die Entwicklung weiter positiv verlaufe.

Wie Ruthner weiter sagte, wurde 2018 insgesamt 160 000 Euro (Vorjahr: 26 664 Euro) investiert, davon 108 000 Euro in die Verteilungsanlage und 44 000 Euro in Anlagen im Bau, sowie 10 000 Euro in eine Beteiligung. 2019 sei vor allem das Fernwärmenetz ausgebaut worden.

Die Bilanzsumme stieg 2018 auf 5,6 Millionen Euro (Vorjahr: 5,4 Millionen). Der Materialaufwand stieg leicht auf 2,5 Millionen Euro (2,4 Millionen). Die Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten wurden auf 2,3 Millionen Euro (2,5 Millionen Euro) reduziert. Die Zahl der Kunden ist gestiegen: beim Strom auf 2120 (Vorjahr: 1963), bei Erdgas auf 75 ( 68) und bei der Fernwärme auf 103 (101). Die verkaufte Strom- und Gasmenge ist ebenfalls höher als im Vorjahr, die Fernwärmemenge leicht gesunken, was Ruthner mit dem warmen Wetter begründete. Anneliese Mayer (CSU) wollte wissen, ob für 2020 der Bau von weiteren Elektro-Tankstellen geplant sei, was Ruthner verneinte, Derzeit gebe es Elektro-Ladestellen am Waldbad und an der Schule. Die Gemeinde müsse zunächst klären, ob und wo noch Bedarf vorhanden wäre.

Die Gemeindewerke Taufkirchen wurden im Juli 2010 gegründet als Kooperation von Taufkirchen mit Erding. Die Gemeinde Taufkirchen ist mit 51 Prozent und die Stadtwerke Erding mit 49 Prozent beteiligt. Die Betriebsführung erfolgt durch die Stadtwerke Erding. Die Gemeindewerke Taufkirchen setzen auf "regional und regenerativ", es sollen möglichst viele regionale regenerative Quellen zur Versorgung der Bürgern, Gewerbe- und Industrie genutzt werden.

© SZ vom 28.10.2019 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
Zur SZ-Startseite

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: