Die Gemeinde Taufkirchen hat ihr Neubaugebiet "Nördlich der Erdinger Straße" in Taufkirchen nun fertig erschlossen. Es befindet sich im Westen des Gemeindegebiets kurz nach dem Ortseingang an der B 388. Auf rund 8200 Quadratmetern Nettobaufläche entstehen vier neue Grundstücke mit Bauflächen für Eigentumswohnungen, Senioren-Wohnen und Wohnen für Menschen mit Behinderung. Dort bauen unter anderem die Barmherzigen Brüder eine Wohnanlage, Sofies Wohnen sowie Bauträger wie Sperr und Zellner, die Eigentums- und Mietwohnungen errichten wollen.
Die Gemeinde benötigt keine eigenen Ressourcen, da die Erschließung vollständig durch einen Erschließungsträger abgewickelt wird, sagte Niederlassungsleiter Roland Kindelbacher von Wipflerplan bei einem Ortstermin im Baugebiet. Durch die Lage der bisherigen Wiese im Ort muss die Gemeinde nicht an ihren Rändern wachsen, allerdings handelt es sich um eine ziemliche Hanglage, die die Erschließung und Bebauung anspruchsvoll mache. Tiefbaumeister Marcel Weinberger von der Firma Richard Schulz Tiefbau bezeichnete die Böden als sehr lehmig und sie seien stark wasserführend. Zur Entwässerung der Regenmengen habe man unterirdische Rückhaltebecken errichtet. Die Tiefbaufirma habe alle Sparten mit Ausnahme von Telekom und Strom verlegt und den Hang drainiert. In dem Baugebiet sind Stichstraßen mit Wendebereichen errichtet worden, um keinem Schleichverkehr Vorschub zu leisten. Die Zufahrtsstraßen wurden saniert und teilweise ausgebaut.
Bei der Erschließung wurden 650 Tonnen Asphalt verbaut, sagte Weinberger. Nun muss er noch einen sehr filigranen Job erledigen: In dem Neubaugebiet gibt es ein kartiertes Biotop, das auch nicht angetastet wurde. Und in diesem Biotop wohnt auch eine Ameisenkolonie. Damit sich Mensch und Ameise bei den weiteren Arbeiten nicht in die Quere kommen, wird eigens eine Ameisenstraße mit einem speziellen Sand angelegt, die die Wegeführung lenken soll. Dieser Spezialsand soll kommende Woche geliefert werden. Die Scherzfrage, ob die Lieferung mit Matchbox-Lastwagen erfolge, nahm Weinberger gelassen hin: "Ich bin mehr für den Asphalt zuständig."