Taufkirchen:Lösung für Lehrschwimmbecken

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Variante für Waldbad begeistert Gemeinderat

Von Thomas Daller, Taufkirchen

Während bundesweit immer mehr Bäder geschlossen werden, schwimmt Taufkirchen gegen den Trend. Die Gemeinde will ein Lehrschwimmbecken bauen. Die Idee geistert schon länger in Taufkirchen umher. Ursprünglich war mal beabsichtigt, es im Untergeschoss der geplanten neuen Mittelschule mit Mehrzweckhalle zu schaffen. Weil dieses Projekt aber ohne Schwimmbecken bereits 33 Millionen Euro kosten wird, fiel das Vorhaben dem Rotstift zum Opfer. Der nächste Vorschlag zielte darauf ab, einen Streifen des großen Nichtschwimmerbeckens im Waldbad abzuknapsen und zu überdachen. Aber insbesondere hinsichtlich Umkleiden und Duschen war dieser Entwurf unausgegoren.

Mit einer Riesenüberraschung hat im Januar Architekt Florian Nagler den Taufkirchener Gemeinderat konfrontiert: Er hat eine neue Lösung für das geplante Lehrschwimmbecken im Waldbad gefunden, die finanzierbar wäre, einen bestehenden technischen Mangel gleich mit löst und die Gemeinde würde voraussichtlich auch noch zwei der 4,5 Millionen Euro als Fördermittel bekommen. Eine Kalkulation der Gemeindeverwaltung hat zudem ergeben, dass der laufende Betrieb nahezu kostenneutral gelöst werden könnte. Die Gemeinderäte waren begeistert und wollen das Projekt nun weiter vorantreiben.

Architekt Nagler hat sich dann mit den unterirdischen Technikräumen befasst, die kaum ein Badegast jemals zu sehen bekommt. Diese müssten ohnehin erweitert werden, um die Filterkapazitäten für das Nichtschwimmerbecken aufzustocken. Die Wasserqualität erfüllt zwar alle Anforderungen, aber sollten die Normen verschärft werden, ist auch eine größere Filteranlage erforderlich. Im Zuge dieser Erweiterung könnte man auch die Duschen und Umkleiden für das Lehrschwimmbecken einbauen und das Schwimmbecken obendrauf errichten. Man hätte Platz für ein Becken der Größe 25 mal 12,5 Meter und somit fünf Bahnen. Das Gebäude soll wie ein schlichter Pavillon gestaltet werden, der an drei Seiten verglast ist. Der Standort würde sich schön ins Ensemble einfügen.

Aus Sicht der Gemeinde ist es zudem erfreulich, dass derzeit Fördermittel aus dem Finanzausgleichsgesetz (FAG) für solche Projekte zur Verfügung stehen. Die Gemeinde kann mit etwa zwei Millionen rechnen. "Das hat es noch nie gegeben", sagte Bürgermeister Franz Hofstetter. Die Förderung ist allerdings daran gebunden, dass das Lehrschwimmbecken auch Schulen zur Verfügung steht und davon eine bestimmte Zahl an Klassen profitiert.

© SZ vom 27.12.2019 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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