Taufkirchen:Gutes Geschäftsjahr

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VR-Bank Taufkirchen-Dorfen erwirtschaftete im vergangenen Jahr das beste Provisionsergebnis ihrer Geschichte

Von Philipp Schmitt, Taufkirchen

727 Millionen Euro Bilanzsumme - trotz schwieriger Rahmenbedingungen war 2015 ein gutes Geschäftsjahr für die VR-Bank Taufkirchen-Dorfen: "Wir können auf ein grundsolides und starkes Fundament aufbauen", sagte Vorstandsvorsitzender Heinrich Oberreitmeier in der Vertreterversammlung. Allerdings muss sich auch die VR-Bank strategisch neu ausrichten. Die Niedrigzinspolitik der Europäischen Zentralbank (EZB), schrumpfenden Zinsüberschüsse bei anhaltendem Kosten- und hartem Konkurrenzdruck und die prognostizierte Verschlechterung der Ertragslage in den nächsten Jahren spielen dabei eine Rolle. Eine Fusion mit einer anderen Genossenschaftsbank, wie sie derzeit die VR-Bank Erding und die Raiffeisen-Volksbank Isen-Sempt für nächstes Jahr angekündigt haben, sei bei der VR-Bank Taufkirchen-Dorfen derzeit nicht im Gespräch. Aufgrund der Marktlage könne aber auch für die VR-Bank Taufkirchen-Dorfen eine Verschmelzung mit einer anderen Genossenschaftsbank nicht generell ausgeschlossen werden.

Um den erwarteten Ergebnisrückgang meistern zu können, seien bei der VR Umstrukturierungen erforderlich. Dazu soll das Filialnetz mit 15 Bankstellen überprüft werden. In einem schwierigen Marktumfeld mit extremen Niedrigzinsen, neuen gesetzlichen Bürokratieanforderungen und einer rasanten Digitalisierung müsse mit einer neuen VR-Struktur gegengesteuert werden, Ziel sei die "sozial verträgliche" Kostenreduzierung. Die VR-Personalkosten für 193 Mitarbeiter lagen 2015 bei mehr als neun Millionen Euro. Sie sollen wie die Sachkosten von fast vier Millionen Euro reduziert werden. Betriebsbedingte Kündigungen seien kein Thema, teure Neueinstellungen sollen jedoch vermieden werden. Die VR-Bank habe derzeit ein dichtes Bankstellennetz und dadurch einen Kostennachteil gegenüber den Wettbewerbern. Darüber hinaus hat sich das Kundenverhalten geändert: Normale Bankgeschäfte werden immer häufiger von Kunden über das Internet und nicht mehr direkt in den Filialen erledigt, wobei auf der anderen Seite der Bedarf individueller Beratungen über Anlage- und Kreditmöglichkeiten gestiegen sei. 2015 konnte die VR das beste Provisionsergebnis im Vermittlungsgeschäft der VR-Historie erzielen und die fünf Millionen Euro-Schwelle überschreiten. Zudem konnte 2015 die Eigenkapitalbasis gestärkt und der Risiko-Fonds um vier Millionen auf neun Millionen Euro aufgestockt und das betreute Kundenvolumen auf 1,4 Milliarden Euro gesteigert werden. Von den 907 Millionen Euro betreuten Kundengeldern wurden 538 Millionen Euro 2015 an Krediten in der Region ausgegeben.

Fest stehe, dass sich das extrem niedrige Zinsniveau deutlich negativ auf der Einnahmenseite bemerkbar mache und dass bei einfachen Bankgeschäften und dem normalen Zahlungsverkehr das Internet den persönlichen Kontakt der Kunden mit Bankmitarbeitern in den Filialen verdränge. Die Transaktionen am Bankschalter seien drastisch zurück gegangen sind, weswegen die Onlinedienstleistungen ausgebaut und das Angebot in Bankstellen überprüft werden soll. Die 94 Vertreter im Saal votierten zudem einstimmig für die von Vorstand und Aufsichtsrat vorgeschlagene Dividende 2015 in Höhe von drei Prozent auf die Geschäftsguthaben. Somit werden 281 000 Euro ausgeschüttet. Der Rest des Bilanzgewinns von einer Million Euro soll das Rücklagenpolster um 723 000 Euro stärken.

© SZ vom 09.06.2016 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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