Taufkirchen:Bombendrohung gegen  Klinikum

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Wegen einer Bombendrohung musste am Mittwoch das Bezirkskrankenhaus Taufkirchen für drei Stunden geräumt werden. (Foto: Renate Schmidt)

65 Patienten mussten am Mittwoch evakuiert werden, gefunden wurde jedoch nichts

Von Renan Marie Halaceli, Taufkirchen

Die Bombendrohung gegen ein einzelnes Gebäude des Isar-Amper-Klinikums in Taufkirchen, die am Mittwoch Nachmittag bei der Polizei eingegangen ist, ist von einem Server aus dem Ausland versendet worden. Das haben die Kriminalpolizei Erding und das Polizeipräsidium Oberbayern Nord bislang herausgefunden. Die Mail mit der Androhung eines Sprengstoffanschlags auf das kbo-Klinikum Taufkirchen war gegen 16.45 Uhr an einer polizeilichen Dienstelle eingegangen. "Das Gebäude, wo der Sprengsatz explodieren sollte, wurde darin sehr genau beschrieben", sagte Michael Graf, Pressesprecher des Polizeipräsidiums Oberbayern Nord. Die Ermittlungszeit werde wohl Wochen in Anspruch nehmen, wie Graf vermutet, weil mit großem bürokratischem Aufwand zu rechnen sei, um den Absender zu ermitteln. Die IP-Adresse ist der Polizei bekannt. "Wir werden vom Schreibtisch aus ermitteln müssen", sagte er.

Nach Eingang der Drohmail wurden die Informationen über die vermeintliche Sprengkraft analysiert. Eine Evakuierung von 65 Patienten sei erforderlich gewesen, um sie außer Gefahr zu bringen. Drei Stunden wurde daraufhin der bedrohte Klinikteil durchsucht. Polizeikräfte von vier verschiedenen Dienststellen, darunter die Kripo Erding und die Polizeiinspektion Dorfen, sowie mehrere Sprengstoffsuchhunde waren an der Suche beteiligt. Am späten Abend gab es dann Entwarnung. Die 65 Patienten, die in der Zeit in einem Nachbarhaus untergebracht waren, konnten wieder zurückgeführt werden. Laut Kliniksprecher Henner Lüttecke gab es dabei keine Schwierigkeiten, man habe schnell in das normale Arbeitsgeschehen zurückgefunden.

Über ein Motiv oder einen Täter gibt es bisher keine Informationen, die präzise Beschreibung des Gebäudes wirft laut dem Polizeisprecher Fragen auf. Welche Dienststelle die Drohmail erhalten und um welchen Klinikteil es sich gehandelt habe, wollte die Polizei aus ermittlungstechnischen Gründen nicht sagen. Auch das Klinikum äußerte sich dazu nicht. Der Evakuierungsplan sei sehr gut und schnell umgesetzt worden, den Patienten gehe es gut, sagte Lüttecke.

© SZ vom 07.08.2020 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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